artist / participant

press release only in german

In Pip Culberts Arbeiten verschwimmt die Grenze zwischen Kunst und Alltagswelt. Alte, gebrauchte und abgelegte Gegenstaende des taeglichen Lebens, z.B. Anzughosen, Hemden und Krawatten oder Taschen und Kissen werden in einen neuen Zusammenhang gesetzt und gleichsam zu neuem Leben erweckt. Wir kennen die Gegenstaende, die Pip Culbert für ihre Arbeiten auswaehlt, aus dem persoenlichen Gebrauch und werden nun herausgefordert, sie neu zu be-denken. Auf den ersten Blick sieht man die zeichnerisch anmutenden Umrisslinien verschiedener stofflicher Objekte, die ihres Fuellmaterials beraubt worden sind. Uebrig geblieben sind nur die Nahtstellen, die wenigen Faeden, die ihre Form festlegen und zusammenhalten. Die Arbeiten wirken schwerelos, beinahe fluechtig und wecken dabei zugleich den Wunsch, sie mit den Haenden zu greifen und festzuhalten. Obwohl uns in ihrer Dreidimensionalitaet wohlvertraut, begegnen uns die Dinge hier ploetzlich zweidimensional und scheinen Volumen oder Tiefe nur vorzutaeuschen; sie haben einen fast virtuellen Charakter. Einerseits erscheinen sie abstrakt und zeitlos, dienen aber im selben Augenblick als Metaphern für konkrete und persoenliche Erinnerungen. Die mathematische Strenge der sparsamen Linien wird relativiert durch die menschliche Anmutung und Materialitaet von getragenem Stoff. So eroeffnen uns Pip Culberts Wandzeichnungen einen Raum zwischen der aesthetischen Erfahrung des Sehens und den dahinter verborgenen Assoziationsmoeglichkeiten. Weniger ist mehr – diese scheinbar abgegriffene Umschreibung der Konzentration auf das Wesentliche erschliesst sich dem Betrachter hier auf ueberraschend neue und eindringliche Weise.

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Pip Culbert
Grundriß