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Die neue Ausstellungsreihe PORTAL der Kunsthalle Fridericianum versteht sich als Fortsetzung und Erweiterung des früheren Formats “Rundgang“. War “Rundgang” dazu gedacht, junge Künstler in den institutionellen Kontext einzubinden und damit gleichzeitig dem Betrachter Einblicke in Entwicklungsprozesse außerhalb des etablierten Kunstgeschehens zu gewähren, so werden die beiden ersten PORTAL-Ausstellungen gleichzeitig auch eine umgekehrte Perspektive anbieten. Die Teilnehmer dieser Ausstellung sind dazu eingeladen, den Raum der Kunsthalle physisch oder konzeptuell als ihren Ausgangspunkt zu nutzen. PORTAL übernimmt die Funktion einer Plattform, die dem Künstler auch die Möglichkeit schafft, seine Betrachtungsweise des “Innen” mit einfließen zu lassen.

Als erster Künstlerin wird diese Plattform Germaine Kruip (Niederlande, geb.1970) angeboten, die bereits an verschiedenen internationalen Orten wie Index in Stockholm, dem Centro Cultural in Tucuman und dem Stedelijk Museum in Amsterdam ausstellte. Aufbauend auf die Konzept- und Performance Kunst, macht sich Kruip die vorhandene Architektur oder den öffentlichen Raum als aktuellen Standort ihrer Arbeit zunutze, indem sie die charakteristischen Eigenschaften des Raumes hervorhebt. Ton-, Licht-, monumentale oder gestische Interventionen dienen dazu, den Umraum zu verdoppeln, zu ergänzen oder zu verleugnen und ihn hierdurch herauszustellen. Selten setzt sie Akteure oder Statisten ein und wenn, dann nur um eine vorhandene Situation zu vervollständigen. Nie bringt sie sich selbst ins Spiel, vielmehr konstruiert Kruip einen zeitlichen und räumlichen Rahmen, in dem der Besucher gleichzeitig zum Zuschauer und Akteur wird und auf diese Weise die Performance gestaltet.

Für PORTAL I wird Germaine Kruip ihr Konzept REHEARSAL (Repitition) weiterentwickeln. Innerhalb des Kontexts ihrer Arbeit repräsentiert der Begriff 'rehearsal' nicht nur die Bedeutung von 'Wiederholung' im wörtlichen oder räumlichen, sondern auch im übertragenden oder zeitlichen Sinn. Er steht als eine universelle Bezugnahme, die sich mit der doppelten Bedeutung des ‘vorher’ und ‘nachher’ auseinandersetzt. Indem er auf das Zurück und Vorwärts innerhalb der Zeit hinweist, bezieht sich der Titel REHEARSAL gleichzeitig auf die Ausstellung in der Kunsthalle Fridericianum und jener, die im November 2002 im Stedelijk Museum Bureau Amsterdam gezeigt wurde.

Als ein experimentelles Ausstellungsformat per se, können PORTAL I und II als zwei voneinander unabhängige Ausstellungen angesehen werden, die gemeinsam dennoch ein Ganzes formen. Die enge Zusammenarbeit zwischen Künstlern, Grafikern und Kuratoren, ist gekennzeichnet durch eine erkennbare Annäherung an die Räume der Kunsthalle – in jeder denkbaren Bedeutung dieses Wortes – und zielt darauf ab, innerhalb der Kunsthalle Fridericianum eine solide Grundlage zu schaffen, die beiden Ausstellungen die Möglichkeit gibt, unterschiedliche Ergebnisse zu präsentieren. PORTAL I wird wiederum auch als Plattform für die internationalen Teilnehmer von PORTAL II dienen.

Pressetext

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PORTAL I: Germaine Kruip
Kuratorin: Suzanne van de Ven