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Die erste Ausstellung des kunstGarten Art On Nature Programm 2009 zeigt Arbeiten dreier österreichischer KünstlerInnen, die unterschiedliche Zugänge über die Art des Mediums/Materials, die Technik, den persönlichen Ausdrucksmodus, den eigenen Lebens-Hintergrund ... zum Thema finden. Zum Titel. Beachten wir zuerst den Aspekt: NEHMEN WIR AN. Vielleicht um vorsichtig anzusprechen, was bereits Realität ist. Was an Überschichtungen von Vorstellungen hervorgeholt werden muss als fixer Bestandteil unserer Lebensorganisation, zu der das Verdrängen so gehört, als würde der Schleier vor dem Versteckten gleichzeitig seine Eliminierung bedeuten. Da dieses Versteckte aber trotzdem unser Leben beeinflusst, unser Verhalten bestimmt, böte sich eine ideelle und realistische Auseinandersetzung mit "Zeitgeist", Aventgarde und Tradition an. Also: RÄUMEN WIR EIN! Sowohl auf sozio-kultureller Ebene, als auch im persönlichen Geschmackserlebnis! Der dritte Aspekt: Lassen wir verschiedene Standpunkte gelten, die recherchiert, uns die Augen öffnen, ergibt sich ein ZUWACHS AN DURCHBLICK, die respektvolle Basis für eine gehobene Diskussion und Kommunikation verschiedener Standpunkte. Dies gilt auch für das Kunst im öffentlichen Raum-Projekt: Payer-Weyprecht-Inseln, das kunstGarten 2006 initiert hat. Seither wird jeden Herbst - Dank des Kunstverständnisses der zuständigen Behörden der Stadt - eine der vier Verkehrsberuhigungsinseln vor dem kunstGarten "neu" bestückt und durch die Aufstellung einer Skulptur zum Ausstellungsort. Kunst muss Menschen treffen können!

Die 1949 in Wien geborene Isabella Ritschl http://www.gtk.at/seiten/artists/ritschl/start.htm malte schon in ihrer Jugend. Während des Studiums der Philosophie und Medizin, später während ihrer Ausbildungsjahre im Spital und den acht Jahren Praxis als praktische Kassenärztin. Ab 1992 hat die Malerei sie ganz beansprucht- ohne ärztliches Zeitlimit. Sie malt in Öl, in Acryl, experimentiert mit dem Farbauftrag, benutzt Pinsel, Spachtel oder Walze. Ihre lasierende Technik mit der sie Farbtöne und Farbklänge auf Leinwand oder Papier bringt, ermöglicht eine neue Perspektive, entwickelt eine neue Wirklichkeit oder holt etwas aus tieferen Schichten unseres Bewusstseins.

Gerhard Raab http://members.aon.at/site-design/raab, 1956 in Graz geboren, absolvierte 1993 – 97 sein Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien / Ms Prof. Gunter Damisch, erhielt 1997 das Diplom für Graphik / Malerei und setzte 1997-2001 sein Studium der Bildhauerei bei Prof. Bruno Gironcoli fort. 2001 erhielt er sein Diplom für Bildhauerei. Ein arbeitswütiger Former und Gestalter ist er, der einerseits die Eigenschaften des bearbeiteten Materials verdeutlicht, andererseits experimentelle Umwege im Formativem macht und über abstrakte Verwendung, eine spielerische Variation herstellt, die zugleich ernsthaft und humorvoll die Auseinandersetzung mit dem Objekt einfordert. Er zeigt - auf minimale Kontur reduzierte flache Arbeiten ohne Titel. Sie stehen zwischen autonomer Form und Schablone. Implizite plastische Räumlichkeit wird durch den interessierten Blick explizit.

Markus Redl http://www.markusredl.com/ wurde 1977 in Klosterneuburg geboren. Von 1995 bis 1996 studierte er an der Universität Wien Deutsche Philologie, Philosophie und Psychologie. 1998 bis 2004 absolvierte Redl die Universität für Angewandte Kunst, und schloss seine Studien 2004 mit einem Diplom Mag. Art bei Erwin Wurm ab. Studienaufenthalte in Florenz und Rom 2001, sowie in Massa Carrara 2002, 2003, 2004 und 2005 bei Franco Barattini Cave Michelangelo folgten. Markus Redl verarbeitet sowohl klassisches Material, wie Marmor oder Bronze, aber zeichnet und schreibt auch philosphische und humorvolle Bücher, arbeitet als Bühnenbildner bei Fritzpunkt und positioniert sich kritisch, wenn er Begriffe und Werte nach ihrer Sinnhaftigkeit befragt. Das Scheitern als immanente Chance ist dem Schaffenden schlussendlich der Wille, der ihn antreibt und der Weg, der Erkennen frei setzt.

Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung durch LH-Stv. Dr. Kurt Flecker erinnern wir an das Aufatmen nach Beendigung der Junta–Diktatur in Griechenland mit DIE ZEIT IST FÜR DIE LIEDER UND GEGEN DIE PANZER - MIKIS THEODORAKIS, Klaus Salge und Dietrich Schubert, BR Deutschland 1974. Der Film zeigt (45 Minuten lang) Ausschnitte aus dem ersten öffentlichen Konzert, das Mikis Theodorakis nach seiner Rückkehr aus dem französischen Exil mit seinen SängerInnen und MusikerInnen vor rund 40.000 Menschen im Karaiskakis-Stadion am Stadtrand von Athen geben konnte.

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POSITO CASU:OUT OF (my) MIND
Art On Nature 2009: Payer-Weyprecht-Inseln IV
Isabella Ritschl, Gerhard Raab, Markus Redl: Bilder, Bücher, Skulpturen
Kurator: Irmi Horn