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Eröffnung: Samstag, 8. März 2008, 19 Uhr

Nach dem Wiedereinzug ins Fridericianum gilt die Eröffnungsausstellung des Kasseler Kunstvereins dem großen Nachbarn Frankreich. Unter dem Titel "Prêt-à-porter" lädt der Kunstverein acht zeitgenössische französische Künstlerinnen und Künstler ein. Die ausgewählten Arbeiten zeigen ein breites Spektrum – von Skulptur, Fotografie, über Malerei und Installation, bis hin zu Textildesign und "combines".

Der, aus der Modewelt entnommene, Ausstellungstitel "Prêt-à-porter" evoziert Ideen von Mobilität, Leichtigkeit, Konsum und Massenproduktion. Im Unterschied zur "Haute Couture" ergeben sich Fragen zum Verhältnis von Individualität und Uniformität. Bezogen auf die bildende Kunst provoziert "Prêt-à-porter" Fragen zur Grenze von "hoher" und "niedriger" Kunst, intellektueller und leicht konsumierbarer Kunst.

Was aber erwartet ein Publikum von einer Ausstellung "französischer" Kunst? Spielen Ideen von nationaler Identität in der gegenwärtigen Kunstproduktion überhaupt eine Rolle? Werden Klischees des "typisch französischen", des "Savoir-vivre", "la Belle Époque" oder "Amour fou" und Bilder von "Café au lait" oder Rotwein trinkenden, Gauloise rauchenden Menschen in der Kunst eingelöst? Werden Einflüsse der Grundwerte "Liberté, Egalité, Fraternité" sichtbar? Welche Ideen werden tatsächlich durch die zeitgenössische französische Kunst transportiert? Im Zeitalter weit reichender wirtschaftlicher und politischer Globalisierung sowie elektronischer Vernetzung wird die Frage nach einer "kulturellen Identität" gleichermaßen relevant wie auch obsolet.

Was motiviert französische Künstlerinnen und Künstler temporär in Deutschland (z. B. in Berlin) zu leben und zu arbeiten? Zeigen sich Unterschiede in der akademischen Ausbildung und in der künstlerischen Praxis?

Die unterschiedlichen künstlerischen Positionen der Ausstellung "Prêt-à-porter" bilden unter den oben genannten Fragestellungen Ausgangspunkte für diverse Diskurse, die im Rahmen eines Veranstaltungsprogramms (Lesungen, Diskussionsrunden, Vorträge) pointiert herausgegriffen werden sollen.

Gilles Barbier, Marseille (F) Cécile Belmont, Berlin (D) Julien Berthier, Aubervilliers (F) Nathalie Elemento, Paris (F) Claire Fontaine, Paris (F) Charles Fréger, Rouen (F) Cécile Paris, Paris (F) Vincent Tavenne, Berlin (D)

Kuratorinnen: Juliane Gallo, Susanne Jakubzcyk Co-Kurator: Bernhard Balkenhol Insert: Rein Wolfs

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Prêt-à-porter
Kuratoren: Juliane Gallo, Susanne Jakubzcyk, Bernhard Balkenhol

mit Gilles Barbier, Cecile Belmont, Julien Berthier, Nathalie Elemento, CLAIRE FONTAINE , Charles Freger, Cecile Paris, Vincent Tavenne