projekt 15.000.000.000 / kopfbahnhof in bethang

zur bethang: bethang ist die stadtutopie zur fusionierung von nürnBErg, fürTH und erlANGen des künstlers karsten neumann. karsten neumann begründete diese idee im winter 2001. seit 2004 arbeitet er bethang als künstlerisches projekt aus. bethang ist ein projekt der radikalen konzeptkunst. dem verdichtungsraum nürnberg, fürth, erlangen wird so ein neuer name gegeben. diese neu geschaffene identität ermöglicht es dann evt. vorhandene probleme neu zu denken und so zu vorher undenkbaren lösungen zu kommen. bethang setzt der globalisierung des kapitals das "patchwork der minderheiten" (jean francois lyotard) entgegen.

weitere informationen zu bethang finden sie unter bethang.org dort finden sie u.a. auch den katalog "bethang eine stadtutopie zur fusionierung der städte nürnErg fürTH und erlANGen" mit texten von dr. max ackermann (nürnberg) und dr. stephan trescher (münster) als pdf zum runterladen.

zur ausstellung: die bahnlinie nürnberg-fürth wird im 175. jahr ihres bestehens eingestellt, in bethang wird ein kopfbahnhof gebaut. dies ist die vision des künstlers karsten neumann. hierzu werden in der ausstellung "projekt 15.000.000.000 \ kopfbahnhof in bethang" kunstwerke gezeigt, die sich mit der möglichen einrichtung eines kopfbahnhofes in bethang auseinandersetzen. frei nach dem motto, wenn die stuttgarter für 6.000.000.000 eur einen kopfbahnhof abschaffen, schaffen wir in bethang für 15.000.000.000. eur einen kopfbahnhof an.

die ausstellung hat insofern zwei ebenen: zum einen eine reell komunale, d.h. die derzeitige bahnlinie nürnberg - fürth, die erste und mittlerweile 175 jahre alte bahnlinie deutschlands, würde eingestellt werden. die gleise zwischen nürnberg und fürth werden abgetragen und, ähnlich wie in köln, in einen grüngürtel verwandelt, der die südstadt nicht mehr so abschneidet. der neue kopfbahnhof wird dann am ehm. nordbahnhof an der grohlandstrasse in nürnberg installiert. die züge von osten und westen kommen durch einen tunnel dorthin.

die zweite ebene ist die der kultur, denn ein kopfbahnhof entschleunigt z.b. , so müssen die züge umgekoppelt werden, bzw. die lokführer den triebwagen wechseln. der fahrgast verlässt den bahnhof direkt in laufrichtung von den gleisen her. die stadt öffnet sich ganz anders, das lebensgefühl verändert sich. es werden digitale collagen ausgestellt, die z.b. die notwendige änderung der verkehrsschilder visualiseren. so geht es z.b. vom nürnberger plärrer dan in zukunft in richtung norden zum einen nicht mehr nach erlangen, sondern nach bethang-nord und nicht mehr nur zum flughafen, sondern auch zum hauptbahnhof.

ebenso z.b. arbeiten wie die sitzskulptur "ruhiges verweilen". diese besteht aus zwei alten, gefundenen, geflickten kunststoffstühlen, die gegeneinander mit einem tablett verbunden im zukünftigen bahnhof stehen werden. diese skulptur symbolisert das erneute schaffen konsumfreier wartezonen im bahnhof. es gibt eine skulptur bestehend aus gefundenen, mit plastikmüll beschraubten koffern, die für die wiedereinführung des kofferträgers steht, ebenso wird es die visualsierung von bauchladenimbissverkäufern am bahnsteig geben, vergleichbar mit den verkäufern von lebensmiteln am bahnsteig z.b. in indien. die ausstellung bietet in dem sinne also selbstverständlich keine realen lösungen an, die morgen so umgesetzt werden würden. die ausstellung versteht sich als anregung komunale probleme im verdichtungsraum nürnberg, fürth, erlangen ebenso wie gesamtgesellschaftliche und kulturelle probleme, angeregt durch die kunst, einmal völlig anders zu sehen.

ausgelöst durch die wahrnehmung solcher künstlerischer prozesse ist es möglich zu neuen, konkreten lösungen für aktuelle probleme zu kommen, da die gewohnten denkbahnen und verhaltensmuster verlassen werden und sich auflösen. die ausstellung bietet also in dem sinne keine endgültigen stadtplanerischen lösungen an. jede lösung eines problems ruft ein neues problem hervor. das ist ja eine alt bekannte tatsache. die ausstellung möchte in diesem sinne anregen gesellschaft und kultur als etwas zu begreifen, dass einem permanenten wandel unterworfen ist. die lösung liegt also darin dem wandel per se nachzugeben. denn wenn es bethang einmal geben wird, wird es es irgendwann auch einmal wieder nicht mehr geben.

die ausstellung wird gefördert von: die ausstellung wird gefördert von cafe sax (erlangen), Gangwechsel (nürnberg), GC generalbau (nürnberg), stadtplanungsamt der stadt nürnberg, kulturreferat der stadt nürnberg

karsten neumann Dienstleistungszentrum-Bau der Stadt Nürnberg (DLZ), lorenzer str. 30, 90402 nürnberg eröffnung: mi 7.7.2010, 19:00 h dauer der ausstellung: 8.7.-27.7.2010 öffnungszeiten: mo 8:30 - 18:00 h, di & do 8:30h - 15:30 h, mi 8:30 - 20:00 h, fr. 8:30 - 12:30 h, sa 14:00 - 20:00 h

persönliche anwesendheit des künstlers in der ausstellung: mi 15.30-20:00 h, sa 14:00 h - 20:00 h kunstgespraech in der ausstellung: di 20.7.2010 um 19:00 h zum thema "¿uno problemo? - der einfluss zeitgenoessischer kunst auf die realitaet" mit wolfgang drechsel (verkehrsplaner, nürnberg), fred krüger (kulturgeograph, erlangen), josef weber (stadtplaner, nürnberg) und karsten neumann (künstler, bethang) die ausstellung "projekt 15.000.000.000 - kopfbahnhof in bethang" steht unter der schirmherrschaft des stadtplanungsamtes der stadt nürnberg.

eroeffnungsabend: -begrüssung josef weber (leiter stadtplanungsamt nürnberg) -aufführung der performance "TRASH-BOOM" mit koujadio manzan (djembe), karsten neumann (plastikparkhaus, e-gitarre) und ernst schultz (saz) -einführung in die ausstellung dr. claudia emmert (erlangen) -es gibt die kalbsbratwurst bethangkse (informationen hierzu auch auf bethang.org) finissage: di 27.7.2010 um 20:30 h. die spiritual combat tigers bestehend aus dem musiker ernst schultz (waterphone), dem autor und philisoph reinhardt knodt (text und stimme) und dem künstler karsten neumann (e-gitarre und plastik), treten zum abschluss der ausstellung auf. die szene wird mit videovisuals der künstlerin kartin kaa riedl beleuchtet.

projekt 15.000.000.000 / kopfbahnhof in bethang
Eine Ausstellung von Karsten Neumann
Ort: Dienstleistungszentrum-Bau der Stadt Nürnberg (DLZ)