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Dem Weltkünstler Hans Arp (1886–1966) wurden zahlreiche Ausstellungen gewidmet, die entweder anthologisch angelegt waren oder bestimmte Aspekte seines Œuvres beleuchteten. Es gibt aber weiterhin Bereiche, die bis heute kaum Beachtung fanden, wie beispielsweise Arps Werke, die im Zusammenhang mit architektonischen Vorhaben entstanden sind. Dieses Thema wurde bislang in der Literatur kaum, bei Ausstellungen so gut wie gar nicht behandelt – eine reizvolle Lücke, die durch die Ausstellung wenigstens teilweise geschlossen wird.

Nach 1945 – als Arps Geltung als international wichtiger Bildhauer bekannt war – bekam er zahlreiche Aufträge für öffentliche Arbeiten. Die architekturbezogenen Werke Arps gehören zu seinem Spätwerk, abgesehen von einer Ausnahme: die Wandmalereien für das ehemalige Pestalozzi-Schulhaus in Zürich, die Arp 1915 mit seinem Künstlerfreund Otto van Rees schuf. Die Ausstellung fokussiert auf zehn Hauptwerke, die mittels der Entwürfe, des Archivmaterials, einiger Modelle, historischer Fotografien, Filmausschnitten, aber auch grossformatiger neuer Aufnahmen dargestellt werden: Pestalozzischule Zürich, Harvard Graduate Center, Universitätsstadt Caracas, Allerheiligenkirche Basel, Palais de l’UNESCO Paris, Technische Universität Braunschweig, Universität St. Gallen, Allgemeine Gewerbeschule Basel, Kirche St. Peter und Paul in Oberwil .Auch kleinere und nicht realisierte Projekte werden vorgestellt: Kaufhaus „De Bijenkorf“ in Rotterdam, Realschule und Progymnasium in Bachmatten/Basel, Universitäts- und Landesbibliothek, Bonn und Zisterzienserabtei Mehrerau.

Es werden desgleichen autonome Kunstwerke in die Ausstellung integriert, die im unmittelbaren Zusammenhang mit den ortsbezogenen Arbeiten stehen, denn diese sind teilweise Monumentalisierungen früherer Werke.

Die meisten Exponate stammen aus den Beständen der Fondazione Marguerite Arp Locarno; dieser Bestand wird durch wichtige Leihgaben aus institutionellem und privatem Besitz ergänzt. Da in der Ausstellung neben der Kunst Hans Arps die jeweiligen architektonischen und historischen Kontexte eine besondere Rolle spielen, wird der Ausstellungsrundgang durch die zehn Kabinette des Kunstmuseums Appenzell, selbst eine Inkunabel der Museumsarchitektur, multimedial inszeniert.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Fondazione Arp Locarno. Zur Ausstellung erscheint ein wissenschaftlicher Reader