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Max Beckmann (1884–1950) lernte Mathilde Kaulbach (1904–1986), die unter ihren Freunden aufgrund ihres Nachnamens liebevoll "Quappi" genannt wurde, 1924 in Wien kennen. Kurz nach der Scheidung von seiner ersten Frau Minna Beckmann‐Tube, vollzogen im Juni 1925, heiratete der Maler die 20 Jahre jüngere Quappi, die ihn bis zu seinem Lebensende begleitet und uns in unzähligen Porträts, Figurenbildern oder grafischen Arbeiten immer wieder begegnet.

Dass es sich auch im Wiesbadener Gemälde 'Weiblicher Akt mit Hund' um Quappi handelt, ist bislang nur wenigen Spezialisten bekannt. Mit dem Wissen aber, dass Beckmann hier seine zweite Frau dargestellt hat, gewinnt das Gemälde an Komplexität. Allgemeiner Inhalt und private Ikonografie verschmelzen so zu einem nur im ersten Moment sich in der Frivolität eines voyeuristischen Blicks erschöpfenden einzigartigen Bild.

Mit präzisen ausgewählten, hochkarätigen Leihgaben, die die verborgene Vielschichtigkeit des Bildes entschlüsseln helfen, wird das Gemälde, in dem der Künstler – ohne dass man es zunächst merkt – selbst auch anwesend ist, erstmals in seinem vollen Gehalt erfahrbar.

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„Oh mein Liebling ich werde so bös zu Dir sein“
Quappi und Max Beckmann
Kabinettausstellung
Kurator: Roman Zieglgänsberger