press release only in german

Mit der Ausstellung Quer geschnitten! Kunst aus Krefeld heute laden die Kunstmuseen Krefeld im Kaiser Wilhelm Museum zu einem Rundgang durch die Krefelder Kunstlandschaft ein. Das Potential der Ausstellung liegt in der Vielfältigkeit der Teilnehmer, die den Facettenreichtum des kreativen Schaffens in der Region auffächern. Neben alten Bekannten der Krefelder Kunstszene wie Barbara Adamek, K.A. Janßen und Ludwig Wertenbruch, werden auch jüngere Positionen vorgestellt, zum Beispiel Valerie Krause, Ivo Lucas und Dirk Rose. Neben Malerei und Skulptur sind auch Foto- und Videoarbeiten vertreten. Der Rundgang durch die 17 Räume des ersten Obergeschosses ist so angelegt, dass sich zwischen den Arbeiten Bezüge aufbauen, aber auch gezielte Brüche entstehen. Dabei bildet jeder Raum eine Einheit, die für das Schaffen der einzelnen Künstlerin oder des einzelnen Künstlers repräsentiert.

In der Ausstellung sind Arbeiten der letzten fünf Jahre versammelt, darunter viele neue Werke, die im Kaiser Wilhelm Museum erstmalig ausgestellt werden. Dies gilt zum Beispiel für die jüngst entstandenen Arbeiten von Ludwig Wertenbruch, dessen zur Gegenständlichkeit zurückgekehrte Werkreihe „Aus dem Leben“ oder „Gefühlte Klischees“ von 2007-09 mit allen Erwartungen bricht. Das Kollektiv Sputnic zeigt eine Arbeit, die vor Ort im Kaiser Wilhelm Museum entstanden ist. Ihre Videoinstallation Kaiser Wilhelm Center entwirft spielerisch und ironisch das düstere Zukunftsszenario einer zweckentfremdeten Nutzung, wie sie am Beispiel anderer Baudenkmäler in Krefeld zur Diskussion stand.

Der Fotograph und Crossmedia-Künstler Manuel Schroeder betreibt mit fotografischen und filmischen Arbeit und Installationen eine Spurensuche nach den Ausdrucks- und Behauptungsmöglichkeiten des Menschen im öffentlichen Raum.

Die Fotografie als künstlerisches Medium gewinnt mit den Arbeiten von Dirk Rose und Philip Lethen weitere Facetten: Rose hat sich selbst im Setting anderer Fotografen als sogenanntes Lichtdouble im Polaroidformat festhalten lassen. Hier fungiert der Künstler als Platzhalter, womit die Austauschbarkeit des Individuums im Kontext des Mediums thematisiert wird. In Lethens Fotoserie „There are no goodbyes“ ist der Mensch hingegen abwesend, stattdessen entsteht das sensible Portrait einer leerstehenden Gründerzeitvilla. Der vielseitig tätige Autor und Performance-Künstler Matthias Schamp vergegenwärtigt in Form von Videos und Objekten vergangene Aktionen: So trat Schamp beispielsweise 2006 in Bochum als überdimensioniertes Einfahrt-Verboten-Schild im Straßenverkehr in Erscheinung.

Die malerischen Positionen umfassen Werke mit ornamental geprägten Strukturen wie auch erzählerische Bildwelten. Die Gemälde von Frank Jacob Esser treten durch ihre Behandlung malerischer Belange, wie Intensität, Konsistenz und Leuchtkraft der Farbigkeit, hervor. Sie entführen den Betrachter in ein Märchenreich und laden ihn dazu ein, die eigene Phantasie in den vielschichtigen Szenenarien spielen zu lassen. So unterschiedlich die Hintergründe und Motive der Werke Brigitte Baldaufs, Ilka Habrichs und Hiltrud Lewes auch sind, ihren Werken ist das Hinterfragen von Transparenz, Oberflächen und dem, was darunter verborgen liegt, gemeinsam. Baldauf erforscht den zwischen Abstraktion und Realismus changierenden Tiefenraum unterschiedlicher Ufervegetationen. Habrich arbeitet mit dem Moment des Zwielichts in (Kultur-) Landschaften, doch weit entfernt von herkömmlicher Romantik setzt sie auf deren ironische Brechung. Lewe inszeniert die ornamentale Schichtung pflanzlich anmutender Formen.

Eine Verbindung aus zweidimensionaler Bildlichkeit und räumlicher Installation schafft die Arbeit von Justyna Tuha. Ihre großformatigen Monotypien, die an L-förmig im Raum stehenden Europaletten aufgehängt sind, bedienen sich unterschiedlicher Bildquellen aus der Popkultur und aus ihren individuellen Erfahrungen und regen zu vielschichtigen Assoziationen an. Den großen, reduzierten Objekten Catherine Birners stehen die surrealistisch anmutenden Werke Klaus Kubiks gegenüber. Während Birner mit Raum und Dimensionen interagiert, widmet sich Kubik der Dichotomie von Natur und Technik.

only in german

Quer geschnitten!
Kunst aus Krefeld heute

Künstler: Barbara Adamek, Brigitte Baldauf, Catherine Birner, Frank Jacob Esser, Ilka Habrich, K.A. Janßen, Valerie Krause, Klaus Kubik, Philip Lethen, Hiltrud Lewe, Ivo Lucas, Dirk Rose, Matthias Schamp,
Manuel Schroeder, Sputnic: Malte Jehmlich, Nicolai Skopalik und Nils Voges, Justyna Tuha, Ludwig Wertenbruch