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Der zur jungen polnischen Kunstszene zählende Rafal Bujnowski, 1974 in Wadowice, Polen, geboren, zeigt neue Werke, in denen er sich u.a. mit dem Arbeitsprozess einer alten Handwerkskunst, dem Korbflechten, auseinandersetzt. Das Entstehen eines Korbes wird auf die Leinwand übertragen, die Malerei betont die klaren, einfachen Muster und die Haptik des Materials. Dieser Prozess wird als Film dokumentiert. Ein Alltagsobjekt wird gewürdigt, eine handwerkliche, bodenständige Arbeit wird zum Thema und Objekt der Kunst. Bujnowski vermischt bewusst die Genres, um Erwartungen an Malerei und den Standpunkt der Kunst zu hinterfragen. Schon früher wählte Bujnowski Alltagsgegenstände wie Ziegelsteine, Videokassetten oder auch ein Papstbild, um sie als serielle Objekte darzustellen. Die die Reflexion über Wirklichkeit und Wahrnehmung gehört zu seinem konzeptuellen Ansatz, den er in seiner Malerei präsentiert. Ein weiteres neues Projekt, „Testing areas“, entstand in einem Farbengeschäft in Krakau, in dem Künstler Farben ausprobierten, bevor sie sie kauften. Bujnowski stellte während der 6 Monate laufenden Aktion Leinwände zur Verfügung, die am Ende mit bunten Farbstrichen und –klecksen bedeckt waren.

Der als Entdeckung in der jüngsten Skulpturgeschichte gelobte Stefan Rinck, 1973 in Homburg / Saar geboren, studierte Bildhauerei bei Stefan Balkenhol und lebt heute in Berlin. Seine Sandsteinskulpturen erinnern an Figuren aus einem mittelalterlichen Bestiarium oder Chimären, wie sie an Kathedralen von Dächern und aus Kapitellen lugen, um böse Geister und Dämonen zu vertreiben. Rinck, der auch Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie studierte, findet seine Vorbilder in verschiedenen Kunstepochen, in Mythologien und Märchenwelten. Mit Humor und Fantasie vereint er sie mit zeitgenössischen comic-haften Bildzitaten. Die grobbehauenen Stelen wirken auf den ersten Blick wie archäologische Fundstücke aus einer anderen Zeit, bis man den Witz und die hintergründige Kombination mit Elementen z.B. aus der Formensprache der 70er Jahre entdeckt. Die Ausstellung zeigt neue Arbeiten von Stefan Rinck und bietet einen Ausflug in seine persönliche Fabelwelt von Minnesang bis Biene Maja, von Sherlock Holmes bis „Böser Wolf“.

Pressetext

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Rafal Bujnowski / Stefan Rinck