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Die Ausstellung Rainer ٠ Kosmos ermöglicht anhand einer Reihe bisher nicht öffentlich gezeigter Werke einen konzentrierten Blick auf das umfassende Oeuvre des österreichischen Ausnahmekünstlers. Ausgewählte Arbeiten aus vier Jahrzehnten präsentieren Arnulf Rainers Kosmos um ein Vielfaches komplexer, bunter und reichhaltiger, als es die Einschränkung auf die Position des „Übermalers“ nahelegt.

Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf die kreisrunden Gemälde der „Kosmos“-Serie, die Ende der 1980er Jahre entstanden. Das Wort „Kosmos“ bedeutete den alten Griechen neben „Schmuck“ und „Glanz“ auch „Weltall“ und „Weltordnung“: Rainer ٠ Kosmos zeigt essenzielle Serien geordnet nach künstlerischen Strategien, die eine vertiefende Bild- und Werkbetrachtung ermöglichen. Die Hängung korrespondiert mit der Architektur des historischen Frauenbades und lotet das Spektrum der räumlichen Möglichkeiten des Museums zwischen intimer Begegnung und weitläufiger Inszenierung neu aus.

Die Ausstellung umfasst unter Anderem Arnulf Rainers frühe „Abstraktionen“ aus den 1960er Jahren, die eine Analyse von Bildformat und Farbauftrag ermöglichen. Großformatige „Übermalungen“ der späten 1950er bis zum Anfang der 1970er Jahre zeigen einen zwischen Kontemplation und Expression changierenden Pinselduktus und verdeutlichen den prozessualen malerischen Weg. Von den in Folge entstandenen Fingermalereien in expressiver Stärke reicht die Auswahl bis zu erdigen „Geologica“-Gemälden und zartfarbigen „Schleierbildern“ der 1990er Jahre. Die ehemaligen Umkleidekabinen des Frauenbades sind mit überzeichneten Fotografien der Serien „Frauensprache“ und „Schlangenfrauen“ besetzt. Darüber hinaus werden auch rare Videos von Rainers performativer Arbeit der 1970er Jahre wieder zugänglich. Ausgangs- wie Endpunkt der Ausstellung bildet die einprägsam dramatische Arbeit „Kistenwalhalla“ bestehend aus 27, in eigens gefertigten Holzkisten gebettete, farbplastisch überarbeitete Totenmasken.

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Rainer - Kosmos
Arnulf Rainer
Kurator: Helmut Friedel