press release only in german

Die Ausstellung greift den Mythos des Wilden Westens auf. Unsere Vorstellungen von den USA sind nicht zuletzt durch den amerikanischen Western geprägt. Das Land ist einerseits Sehnsuchtsort, Projektionsfläche mythisch überhöhter Landschaftsvorstellungen, Inbegriff von Freiheit und Weite, andererseits ein Land, dem wir mit ambivalenten Gefühlen begegnen. Wie auch immer die Bewertungen ausfallen, immer sind sie mit visuellen Klischees verwoben. Die Spiegelung solcher Stereotype in und auf das Land Brandenburg eröffnet ein Spiel mit Bilderwartungen. In den Bildzuordnungen werden die Orte zuweilen unsicher, gelegentlich kann man sich fragen, was nun eigentlich Brandenburg ist, was die USA. Es ergeben sich überraschende und manchmal frappierende Analogien. Merkwürdigerweise sieht es so aus, also ob es sich um dieselbe Landschaft, genauer noch, um ein und denselben Kulturraum handelt.

Rainer Sioda, geboren 1958, lebt und arbeitet in Berlin. Für seine Arbeit „Transatlantic Relations“ erhielt er den Kunstpreis Fotografie Lotto Brandenburg 2015. Sein gleichnamiges Buch ist beim Berliner Verlag PogoBooks erschienen und hatte 2014 bei pavlov‘s dog seine Premiere.