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Als Vorbote einer umfangreichen Ausstellung im Museum Küppersmühle, Duisburg im Frühjahr 2015 zeigt die Galerie Boisserée anlässlich der DC Open Galleries 2014 Arbeiten des 1951 in Freiburg/Breisgau geborenen Künstlers Ralph Fleck. Boisserée holt nach einer langen Pause - Ralph Fleck wurde zuletzt in Köln von Bogislav von Wentzel (1988 und 1990) und Janine von Oppenheim (1992) ausgestellt - wieder eine Ausstellung des Künstlers in die rheinische Metropole und zeigt primär Leinwände der letzten Jahre. Seit Jahren nimmt Ralph Fleck in der gegenständlichen Malerei in Deutschland eine singuläre Position ein. Im Ausland wie in London, Amsterdam oder Seoul, nimmt das Interesse an seiner Arbeit zu. Arbeiten des inzwischen 63-jährigen Künstlers befinden sich u.a. in der Bayerischen Staatsgemäldesammlung München, im Kunsthaus Zürich, im Museum Schloss Moyland, im Sprengel-Museum, Hannover oder im Wilhelm Lehmbruck Museum Duisburg. Zentraler Mittelpunkt der Präsentation ist eine in diesem Jahr entstandene, 330 cm breite Leinwand mit dem Titel "Love Parade 19/V", die eine bunte Menschenmenge darstellt. Ebenfalls großformatig ist eine aus dem letzten Jahr stammende Leinwand mit dem Titel "Centre Pompidou 25/VII.12", die einen auf einem Stuhl sitzenden Museumswächter im gleichnamigen Museum in Paris zeigt, der über ein kleines Bild an einer großen weißen Wand zu wachen scheint. Zu Flecks "Fassadenbildern" gehören die großformatige Arbeit "Montparnasse 3/III" (200 x 200 cm) als auch zwei kleinere Leinwände ("Fassade 9/XII und Fassade 10/XII", 80 x 70 cm) aus dem Jahr 2011. Ähnlich wie die Fotos von Gursky zeigen sie die gerasterte Gleichförmigkeit einer Betonfassade mit vielen Fenstern und das in ihr enthaltene farbige "Innenleben" der einzusehenden Räume eines Hochhauses. Aber auch ganz simple Bildinhalte wie ein von der Seite gesehener Stapel liegender Bücher (Stapel 28/V von 2009) finden in der Malerei Flecks ihren Platz. Bekannt sind seine "Buchstilleben", in denen er die linear gefächerte Farbigkeit von nebeneinander stehenden Buchrücken thematisiert, wie in der 120 x 100 cm großen Leinwand "Stillleben 14/IV" von 2009. Eine Vogelschauansicht im Detail auf einen Marktplatz ("Rastro 8/IV" von 2009 oder "Feira 18/VIII" von 2005) regen den Maler am, die graphisch anmutende, farbige Kompositorik des gewählten Bildausschnittes gegenständlicher Thematik mit Pinsel und Farbe auf Leinwand zu bändigen und dabei eine Symbiose von Gegenständlichkeit und Abstraktion zu schaffen. Bekannt sind Ralf Flecks, oft ebenfalls aus der Vogelschau gesehenen, Städtebilder ("Stadtbild 3/III (Roma)" und "Stadtbild 25/VI (Paris)"), die in ihrer speziellen Malweise und dem zoomartigen Bildausschnitt eine magisch anziehende Ausstrahlung besitzen. Die Materialhaftigkeit von gewöhnlichen Dingen des Alltages, wie z.B. der Schale einer geschlossenen Auster, steigert Fleck zu einem pastosen Stillleben auf Leinwand, in der Ausstellung vertreten durch drei aktuelle Arbeiten aus diesem Jahr. Ralph Fleck reizt die Farbigkeit banaler Alltagsthemen, um sie in einer singulären, sehr pastos aufgetragenen und unverdünnten Malerei mit Ölfarbe dem Betrachter in einem neuen Gewand - der gemalten Leinwand - vor Augen zu führen.