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Raphaela Vogel (*1988, Nürnberg) versteht es auf ganz eigenständige Art und Weise, persönliche, zwischenmenschliche Konflikte mit den interindividuellen Herausforderungen einer modernen Gesellschaft zu verschränken. In ihren Videos, Installationen und Performances findet dies oftmals Ausdruck in der Konfrontation zweier konkurrierender Welten, deren Gegensätzlichkeit uns heute deutlicher wird denn je: Körperlichkeit und Technik. Sie nutzt neueste digitale Technologien und Geräte, die sie nicht verbirgt, sondern vielmehr zu Protagonisten werden lässt. Zugleich bedient sie sich tierischer, natürlicher, archaisch wirkender Materialien, die ihren Installationen etwas Reliktartiges verleihen. Raphaela Vogel wehrt sich gegen den männlichen Blick, der nach wie vor nicht nur unseren Alltag sondern auch immer noch die Kunst(-geschichte) bestimmt. Sie tut dies, indem sie das klassische Subjekt/Objekt-Verhältnis torpediert. Ihre Videos entstehen größtenteils mithilfe von an Drohnen befestigten Minikameras. Dies erlaubt Vogel, völlig allein zu filmen und damit gleichzeitig Betrachter und Gegenstand der Betrachtung zu sein. Kontrolle ersetzt Kontrollverlust. Im Westfälischen Kunstverein wird Raphaela Vogel u.a. zwei neue „Videoskulpturen“, wie sie sie nennt, präsentieren.

Zur Ausstellung erscheint 2017 ein Katalog in Kooperation mit der Motorenhalle Dresden.

Die Ausstellung wird kuratiert von Kristina Scepanski.