press release only in german

bankleer – Karin Kasböck und Christoph Leitner – sind als Duo seit den Innen­stadt­aktionen 1998 aktiv und produzieren dokufiktionale Filme, Installationen und Perfor­mances zu den Themen Ökonomie- und Medienkritik. In ihrer Arbeit verschränken sie ökonomische und politische Inhalte mit spielerischen Performances,

Am 7. Dezember stellen bankleer ihre Arbeitsweise und ihre aktuellen Projekte bei den prekären Perspektiven in der NGBK vor. Sie zeigen ihren neuen Film „raus aus der arbeit, rein mit der realität!“ zur Aktionswoche im Arbeitsamt Stuttgart. Er themati­siert die Auswirkungen der jüngsten Gesetzesänderungen am Ort ihrer Anwendung.

bankleer schaffen mit ihren künstlerischen Interventionen eine breitere Aufmerk­samkeit für die zunehmende Einflussnahme ökonomischer Interessen auf das gesell­schaftliche Zusammenleben.

Ausgangspunkt der Arbeit von bankleer sind gesellschaftliche Prozesse, von denen sie direkt betroffen sind. Über einen längeren Zeitraum hinweg entstehen sich über­lagernde Projekte in wechselnden Zusammenhängen: mit ihren Aktionen bewegen sich bankleer im öffentlichen Raum, in Kunstinstitutionen oder im Bereich Video­aktivismus.

Das Publikum hat in den Videoinstallationen von bankleer die Wahl, verschiedene Blickwinkel einzunehmen und sich ein eigenes Bild von der Situation zu machen. Die Installationen sind bühnenhafte Settings, in denen sie mit Performances oder partizipativen Methoden des expanded cinema arbeiten.

Seit über einem Jahr beschäftigen sich bankleer mit der Mär von der Vollbeschäf­tigung – der Illusion, das Phänomen Arbeitslosigkeit durch schnellere Vermittlung, Förderung von Selbstständigkeit oder Ausweitung der Leiharbeit in den Griff zu bekommen. Dies alles sind Techniken des Staates, sich aus der gesellschaftlichen Verantwortung zurückzuziehen und sie auf die einzelnen Subjekte zu übertragen. Der Kapitalismus dringt in alle Lebensbereiche vor und verwandelt auch die Arbeitslosigkeit in ein Produkt.

Da der Arbeitsbegriff auf Erwerbsarbeit reduziert ist und damit alle weiteren Tätig­keitsbereiche sowie eine selbstbestimmte Lebensführung mit eigener Zeitökonomie ausschließt, promotet bankleer seine Erweiterung und Neubewertung.

Prekäre Perspektiven ist eine 4-teilige Veranstaltungsreihe der NGBK, zusammengestellt von Claudia Burbaum und Christine Kriegerowski. Das Thema ist Prekarisierung, also Verschlechterung der wirtschaftlichen und sozialen Absicherung sowie Vereinzelung, vor allem aber geht es um die Entwicklung von Perspektiven.

Pressetext

only in german

Prekäre Perspektiven 4:
raus aus der arbeit, rein mit der realität!
Performative Lecture und Berliner Filmpremiere
07.12.05, 20 Uhr

mit bankleer  (Karin Kasböck und Christoph Leitner)

http://www.mitzeitung.de/prekaere/bankleer.html