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R.A.W. or the sirens of Titan
3. April - 16. Oktober 2022

R.A.W. or the sirens of Titan kann und will auf diese Frage keine theoretische, keine dogmatische Antwort geben. Aussagekräftig sind die konkreten kulturellen Handlungen und Werke – wie jener 1959 von Kurt Vonnegut publizierte Zukunftsroman exemplarisch thematisiert, den wir als Ausgangspunkt der Ausstellung R.A.W. gewählt haben: The sirens of Titan: Ein winziges Artefakt beeinflusst die gesamte Zivilisationsgeschichte, formt Wahrheiten und Realitäten. Das erhoffen wir uns auch von der Kunst.  

«Artefakt, Realität, Wahrheit»; diese Begriffe können – in Abwandlung der Goethe’schen Sentenz vom «Wahren, Schönen und Guten» – einer antinomischen Diskussion der Gegenwartskunst dienen, selbst wenn diese sich bewusst/unbewusst und für uns glücklicherweise jeder objektiven, linear-logischen Beschreibung bzw. Begrifflichkeit entzieht, gar verweigert.

R.A.W. or the sirens of Titan zeigt in 10 Räumen Einzelwerke oder Werkgruppen zeitgenössischer Künstler:innen – die auf je eigene Art und Weise Zeitgeschichte, die Geschichten des Denkens und der Sinne, in Gestalt, in Töne, in Licht, in Poesie, in Bilder, in Leben verwandeln.

In der Ausstellungszeit dienen die beiden Häuser der Heinrich Gebert Kulturstiftung Appenzell als «Museumsbox», als «musée imaginaire», als Plattform einer Kunst, die der Ohnmacht des Augenblicks auf allen Ebenen die Macht des Schöpferischen entgegenstellt: Springteufel, die Vorstellungs- und Wirklichkeitsräume öffnen.  

Eingeladen sind: Judith Albert, Miriam Cahn, Valérie Favre, Asi Föcker, Agnès Geoffray, Roswitha Gobbo, Diana Michener, Martina Morger, Suzanne Treister, Birgit Widmer.

Zur Ausstellung erscheint im Juli 2022 eine Publikation mit Texten von Andreas Bee, Bettina Gockel, Angela Kuratli, Sara Petrucci, Martin Stather, Roland Scotti; ca. 120 Abb., ca. 220 Seiten, gestaltet von Sabine Hahn, Berlin, Steidl Verlag, Göttingen; dt./engl./franz. CHF 52.00