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Die fünfköpfige Jury, bestehend aus Beatrice von Bismarck (Professorin, HGB), Jochen Hempel (Galerie Dogenhaus), Ilina Koralova (Kuratorin, GfZK), Rosa Loy (Künstlerin) und Tina Schulz (Künstlerin, Preisträgerin des Sachsen LB Stipendiums 2004) haben sich aus den Bewerbungen der AbsolventInnen der HGB 2005 für die diesjährige Preisträgerin Regine Müller-Waldeck entschieden.

Im Mittelpunkt des Interesses der Künstlerin steht, wie sie selbst sagt, „das Verhältnis des Ausdrucks von Harmlosigkeit und Grazie zu Gewalt und Macht, von empfundener Fremdheit zu Gewöhnung und offener Manipulation; die Suche nach der Schwelle von Normalität zum Unheimlichen“. Ihre Rauminstallationen und Objekte versteht die Leipziger Künstlerin als Vehikel, die einen Dialog zwischen den Betrachtenden begründen können. So stehen sich häufig zwei zunächst widersprüchliche Dinge gegenüber: monumentale Objekte werden aus Wachs geformt, vermeintlich beweglich-stoffliche Elemente erstarren in eingefrorenen Gesten, das Brutale steht neben dem Harmlosen - immer wieder versucht die Künstlerin, die Schwelle des Kippens im Verständnis der Betrachtenden ausfindig zu machen. „Regine Müller-Waldeck arbeitet im emotionalen Feld zwischen Brutalität, Zwang und dem gleichzeitigen Willen zu freier Entwicklung und absoluter Eigenständigkeit. Das Wachs, aus dem sie ihre Arbeiten fertigt, ist dabei mit Bedacht gewähltes und konsequent angewandtes Material: Keros - so die griechische Übersetzung - bedeutet in anderen Kontexten eben auch Schicksal oder Tod. Ihr Skulpturen und paraffingetränkten Objekte versinnbildlichen in ihrem gleichsam `zeitlosen´ Charakter zum einen das unbedingte und unmittelbare Festhalten am Leben. Zugleich aber wird die Vergeblichkeit und das oftmals Sinnlose dieser Bemühungen offenbar.“ (Sebastian Klemm)

Für die Leipziger Ausstellung wird Müller-Waldeck eine Installation entwickeln, die wie vorherige Arbeiten auch mit einer starken Assoziationskraft im Bezug auf Kontext und Material arbeitet und gleichzeitig durch ihre Monumentalität auch der Architektur der GfZK-2 etwas entgegenhält. Die Zweipoligkeit der Arbeiten durchzieht die gesamte Ausstellung „Emotionale Sicherheit“. Inhaltliche Assoziationsfelder wie Politik, Krieg, Zivilisation, Stille, Verlassenheit werden angesprochen und finden materiell ihre Entsprechungen in gebrauchten Ziegelsteinen, Wachs, Gerüchen von Wachs, Asche und der Geste der eingefrorenen Bewegung in Kleidung und Schleifen.

Die Ausstellung wurde ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Sachsen LB. Die Sachsen LB fördert ausgewählte Vorhaben in den Bereichen Kunst, Kultur, Wissenschaft und Umwelt. Seit ihrer Gründung 1992 engagiert sich die Sachsen LB im Umfeld zeitgenössischer Kunst. Der Förderschwerpunkt entspricht dabei dem eigenen Selbstverständnis. Insbesondere junge, innovative, kreative und außergewöhnliche Ideen, die auch den Unternehmensslogan "Sächsisch als Erfolgsprinzip" aufgreifen, werden unterstützt. Nicht an etablierte, sondern an förderungswürdige Künstler richtet sich das Engagement. Die langjährige Kooperation mit der Galerie für Zeitgenössische Kunst ist hierfür beispielhaft.

Die Ausstellung wird von einem Katalog begleitet.

Pressetext

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Regine Müller-Waldeck: Emotionale Sicherheit
LB Stipendiatin 2005
Ausstellung in der GfZK-2
Kuratiert von Julia Schäfer