Regine Müller-Waldeck / Adrian Sauer

Regine Müller-Waldeck untersucht in ihrer kommenden Ausstellung in der Galerie AMERIKA die Untersuchung mentaler Befindlichkeiten in den Mittelpunkt. Ihre parrafingetränkten Kleidungsstücke werden der Erstarrung preisgegebenen. Jede zugeschriebene Funktionalität und frühere Lebendigkeit scheint verloren. Wachs ist dabei ein mit Bedacht gewähltes und konsequent angewandtes Material: Keros - so die griechische Übersetzung - heißt demnach zum einen Wachs, bedeutet aber in anderen Kontexten ’Schicksal' oder ’Tod'. Demgegenüber steht der gleichsam ’zeitlose' Charakter der Objekte, ein unbedingtes Festhalten am Leben. Regine Müller-Waldeck lässt bewusst Fragmente und Bruchstücke entstehen, die trotz der offensichtlichen Präsenz von Brutalität und Zwang ihre Eigenständigkeit behaupten.

Adrian Sauer Anbau 2006 digitaler C-Print, Diasec 78 cm x 130 cm Edition 3+1 a. p.

Adrian Sauer führt in seinen Neukompositionen von Fotografien die gängigen Vorstellungen von Wirklichkeit und Unmittelbarkeit ad absurdum. Ausgehend vom gesichert erscheinenden fotografischen Abbildern, konstruiert er mittels digital generierter Farben und Oberflächen eine eigene Bildwelt. In diesen einerseits vertrauten aber gleichzeitig fremd wirkenden Motiven manifestiert sich Adrian Sauers Interesse an sichtbaren Oberflächen des Alltäglichen. Dabei wird die Banalität der dargestellten Gegenstände durch den Akt der persönlichen künstlerischen Bearbeitung in Konfrontation mit dem technischem Bildmedium gebrochen. So entsteht eine verschobene Wahrnehmung, die Raum für eine neue Sichtweise auf das Medium Fotografie frei gibt.

Pressetext

Regine Müller-Waldeck / Adrian Sauer
"Bastarde"
Installation und Fotografie