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REMINISZENZEN
Reto Buser und Linda Hollkott
27. Januar bis 4. Februar 2018

Eröffnung: Freitag, 26. Januar 2018, 20 Uhr
Öffnungszeiten: Samstags und sonntags von 15 bis 19 Uhr
sowie nach Vereinbarung

Ort: Frappant Galerie in der Viktoriakaserne, Zeiseweg 9, 22765 Hamburg

Künstlerkontakt: atelier.buser.hollkott@gmail.com Wendenstraße 388 III. c/o Geschoss 20537 Hamburg

In der Ausstellung REMINISZENZEN präsentieren die beiden Künstler Reto Buser und Linda Hollkott erstmals ihre Arbeiten gemeinsam. Eine klare Formensprache sowie eine prozessuale und konzeptuelle Annäherung an gemeinsame Themen wie Vergänglichkeit, Erinnerung und Beziehungen verbinden ihre Arbeiten. Auf den ersten Blick wirken ihre Installationen und Objekte sachlich-wissenschaftlich, bei näherer Betrachtung entfalten sie jedoch ihren poetischen und ephemeren bis melancholischen Charakter. Darüber hinaus finden sich in den Arbeiten beider Künstler zahlreiche Referenzen und Symbole aus Kunst- und Kulturgeschichte. So zieht die Installation Kerze von Linda Hollkott, bei welcher sich eine Glasglocke über eine brennende Kerze senkt, den Betrachter in ihren Bann und lässt ihn mitfiebern, wenn die Flamme langsam zu ersticken droht. Die pendelnden Magnete einer anderen Installation, lassen wiederum zahlreiche Assoziationsmöglichkeiten zu, wenn ihre Flugbahnen eine imaginäre Grenze durch den Raum zeichnen und zwischen den sich anziehenden Magneten hin und wieder ein Funke aufleuchtet. Neben diesen kinetischen Arbeiten von Linda Hollkott zeigt die Ausstellung Arbeiten beider Künstler, welche vielseitig das Medium Fotografie thematisieren. Wie kaum ein anderes Medium wird die Fotografie mit Erinnerung in Verbindung gebracht. Hier fokussieren sich die Künstler jedoch nicht auf das Bild, sondern untersuchen die Materialität des Bildträgers. So spielt das Fotopapier bei Reto Busers Arbeit Silberlöffel eine zentrale Rolle. Ein geerbter Silberlöffel wurde chemisch aufgelöst und aus dem entstandenen Silbersalz wurde Fotopapier hergestellt, auf dem wieder das Bild des ursprünglichen Erbstücks abgebildet wurde. In einer weiteren Arbeit widmet sich der Künstler der Beschaffenheit des digitalen Fotos. Durch die stetige Übersetzung in ein anderes Dateiformat wird ein digitales Foto in einer Echtzeitsimulation eindrücklich in Pixel dekonstruiert und zerstört sich dabei selbst.

Ganz besondere Aufmerksamkeit bei der Reflexion des Mediums Fotografie kommt in dieser Ausstellung dem Fotogramm zu. Diese direkte und kameralose Unterart der Fotografie, bei der Objekte in unmittelbarem Kontakt mit dem Fotopapier stehen, produziert abstrakte Bilder die unsere Vorstellungskraft herausfordern. Sie erzählen dabei viel über ihre Entstehung. Diesen flüchtigen Moment der Entstehung versucht Buser in seiner Skulptur Fotogramme auf absurde Weise zu rekonstruieren. Linda Hollkotts Kasten hingegen macht den Betrachter zum Komplizen und lässt ihn erfahren wie es sich anfühlt, wenn man ein Bild durch die bloße Betrachtung zerstört.

Reto Buser (*1977; Schweiz) studierte Biologie an der ETH in Zürich. Seit 2011 studiert er freie Kunst an der Hochschule für bildende Künste (HFBK) in Hamburg, unter anderem bei Achim Hoops, Julian Faulhaber, Michael Diers, Jeanne Faust, Matt Mullican und Adam Bloomberg & Oliver Chanarin. Reto Buser erhielt das Visiting Artist Researcher-Stipendium des Klimaforschungs-Cluster CliSAP und reiste mit dem Art School Alliance Austausch-programm für ein Semester an die School of the Museum of Fine Arts (SMFA) in Boston.

Linda Hollkott (*1986; Deutschland) begann ihr Studium 2007 an der HFBK in Hamburg. Sie studierte unter anderem bei Michaela Melián, Monika Baer, Matt Mullican und Michael Diers und war seit 2012 Mitglied in der Klasse von Jeanne Faust. Im Juli 2015 schloss sie ihr Studium mit dem Diplom ab. Während ihres Studiums erhielt Linda Hollkott vom Freundeskreis der HFBK die Freundeskreis-Projektförderung, zudem wurde ihr Abschlussjahr mit dem Jahresstipendium der Karl H. Dietze Stiftung gefördert. Zurzeit ist sie Stipendiatin des Förderschwerpunktes ,Unseren Künsten’ der Claussen-Simon-Stiftung.