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Gitte Weise Galerie kuendigt im Rahmen der Veranstaltungsreihe Rendezvous mit Gitte die sechste Ausgabe an und freut sich auf Ihren Besuch.

Fuer dieses Rendezvous haben die Galeristen, die Kuenstler und ihr Netzwerk wieder Arbeiten und Ideen gesichtet. Sie erwartet eine Ausstellung von Widerspruechen und Geschichte(n), die in den Kunstwerken als ungebrochene Serie, als staendiges Lebensprinzip oder gar nie Begonnenes und Ertragenes dargestellt werden. Die Gruppenausstellung weist damit in Vergangenes und auf Zukuenftiges.

Das geschieht mit Vergnuegen, Ironie, aber auch Ernsthaftigkeit, die essentiell fuer die Betrachtung zeitgenoessischer Kunst sind. Die Ausgabe von Rendezvous mit Gitte ist weniger ein Thema als eine offene Aktivitaet - wir freuen uns, sie dazu begruessen zu duerfen.

Renate Anger (D), Pip Culbert (UK), Cherine Fahd (AUS), Robert Gschwantner (A), Maria Kontis (AUS), Micah Lexier (CAN) Sarah Robson (AUS), Paul Saint (AUS)

Renate Anger befasst sich in ihren grossformatigen Arbeiten auf Leinwand mit der Wirkung von Malerei auf den sie umgebenden Ort. Dabei gelingt es ihr, Räume fuer Assoziationen zu öffnen und zugleich die Eigenmacht und Möglichkeiten der Malerei an sich zu demonstrieren. Durch den souveränen Umgang in der Zusammenstellung unterschiedlicher Farbwirkungen lässt sie ihre Bildschöpfungen zum ³räumlichen Ereignis² werden.

In den Arbeiten von Pip Culbert verschwimmt die Grenze zwischen Kunst und Alltagswelt. Auf den ersten Blick sieht man die zeichnerisch anmutenden Umrisslinien verschiedener stofflicher Objekte, die ihres Füllmaterials beraubt worden sind. Übrig geblieben sind nur die Nahtstellen, die wenigen Fäden, die ihre Form festlegen und zusammenhalten. Die Arbeiten haben einen geradezu virtuellen Charakter. Einerseits erscheinen sie abstrakt und zeitlos, dienen aber im selben Augenblick als Metaphern für konkrete und persönliche Erinnerungen.

Cherine Fahd¹s Fotografien sind Beobachtungen von Menschen und ihren wesentlichen Gesten im alltäglichen Dasein. Die Serie ŒLooking Glass¹, vorwiegend in Sydney¹s Luna Park, Neuseeland¹s Rotorua und verschiedenen Plätzen in Berlin aufgenommen, erfasst die einfachen Rituale der Menschen im täglichen Leben. Sie zeigen menschliche Existenz in Städten, Beziehung zur Natur und den täglichen Umgang miteineander. Cherine Fahd¹s Fotografien berühren mit einer Art eigenem Zauber, der uns den Blick über die alltägliche Handlung hinaus auf einen dahinterliegenden Bedeutungsgehalt ermöglicht.

Obwohl Robert Gschwantner kein Maler im traditionellen Sinne ist, der mit Pinsel und Farbe arbeitet, benutzt er doch die klassische Vorgehensweise der Malerei. Den Bildern liegen reale Abbildungen, architektonische oder Landschafts Details zugrunde, die mit Glyzerin gefüllten Plastikröhrchen horizontal und vertical überlagert werden.

Durch diesen Prozess entstehen Landschaftseindrücke die durch mehrere Horizonte verstärkt werden, sowie reflektierende und vom unterschiedlichen Lichteinfall umspielte, prismenartige Lichteffekte.

Es ist die Sehnsucht nach einem Landschaftsbild, was einem umgibt, auch wenn die Bilder keine Landschaftsbilder im klassischen Sinne sind, so geben sie doch eine Ahnung davon.

Maria Kontis beherrscht das Medium der Zeichnung perfekt. Sie überlässt während des Arbeitsprozesses nichts dem Zufall, jeder Schritt wird aufs Genaueste im Voraus bedacht und dann sorgfältig ausgeführt. Die Vorlagen für ihre Arbeiten findet die Künstlerin im privaten Umfeld, beim Stöbern in alten Buchläden oder auf Flohmärkten. Schnappschüsse aus Familienalben, Abbildungen alter Zeitungsbündel oder aufgeschlagener Buchseiten werden dann einer Reihe von gedanklichen und handwerklichen ³Filterungsprozessen² unterzogen. Maria Kontis tastet sich an ihre Idealvorstellung des jeweiligen Werkes heran, indem sie Abbildungen von Abbildungen schafft, verwirft und wieder neu beginnt. Dabei entstehen Arbeiten, die ein Gefühl, die Ahnung einer tieferliegenden emotionalen Bedeutung hevorrufen. Trotz ihrer scheinbaren Objektivität besitzen die Zeichnungen eine Suggestivkraft, die eigene persönliche Erinnerungen und Erfahrungen anspricht. Gleichzeitig aber werden die Abbildungen durch den Akt des Zeichnens aus ihrem Kontext herausgelöst und verlieren somit jede unmittelbare Bindung an Orte, Daten oder Personen. Es bleibt uns Betrachtern überlassen, den imaginativen Raum, der dadurch offengelegt wird, mit eigenen Empfindungen zu füllen. Darin liegt das Geheimnis und die Stärke der Arbeiten von Maria Kontis.

Micah Lexier arbeitet seit 20 Jahren mit Minimal und Konzept Kunst Strategien, die er elegant in verschiedenen Objekten und Materialien ausdrückt und verwirklicht.

Mit einer spielerischen Intelligenz laedt der Künstler uns ein, die Momente zu teilen, in denen wir verweilen und das Vergehen der Zeit bewusst wahrnehmen.

Seine Arbeiten wurden in verschiedenen internationalen Museen ausgestellt; unter anderem im New Museum in New York, Whitechapel Gallery in London, Museu de Arte de Sao Paulo in Brazil, Fotofeis in Scotland und in der National Gallery of Canada in Ottawa. Lexier hat zahlreiche Arbeiten im oeffentlichen Raum verwirklicht, die neueste in einer Untergrund Station in Toronto, Kanada.

Sarah Robson untersucht in ihren aktuellen Arbeiten die Wahrnehmung und Erfahrung von Raum und Räumlichkeit. Dabei thematisiert sie die abstrakten Beziehungen zwischen Werk und Umgebung sowie das Zusammenspiel von scheinbaren Gegensätzlichkeiten in ihren Arbeiten selbst. Durch die Einbeziehung von Boden und Wänden lösen sich die objektiven Grenzen ihrer wall sculptures auf, die somit ein Gefühl der Unendlichkeit hervorrufen.

Paul Saint hebt in seinen kleinformatigen Collagen bedeutungsschwere Abbildungen von Emblemen, Flaggentieren, Wimpeln und Symbolen vom Sockel. Er lässt uns den familiären Umgang mit diesen überladenen ³Zeichen² neu bedenken, indem er sie mit den Mitteln der Farbe, des Stoffes und des Druckens einer neuen Bewertung unterzieht.

Pressetext

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Rendezvous mit Gitte Volume 6, Teil 1

mit Renate Anger, Pip Culbert, Cherine Fahd, Robert Gschwantner, Maria Kontis, Micah Lexier, Sarah Robson, Paul Saint