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In seiner Ausstellung Embroidery in der Jörg Heitsch Galerie München stellt der Dokumentakünstler Rob Scholte einen geschichtlichen und kulturellen Bezug zu den Niederlanden dar.

Zum 400 jährigen Geburtstag von Rembrandt präsentiert Rob Scholte seine Nachtwache als Stickerei.

Die Bilder von Rembrandt bis Van Gogh wurden in der Vergangenheit vielfach kopiert, unter anderem auch von den holländischen Frauen, die in akribischer Arbeit Stickereien von deren bekanntesten Werken anfertigten. So drückten sie ihre Bewunderung, Hingabe und Liebe zu den Malern, deren Schaffen und ihrem Land aus.

Rob Scholte sammelte über 200 Exemplare dieser Stickereien und präsentiert sie jetzt, im Kontext seiner konzeptionellen Arbeit verändert, als eigenständige Ausstellung.

Die Stickereien werden von der Rückseite dargestellt. Die Vorderseite, als eine Illusion der Wirklichkeit, wird zur Wand gedreht. Das, was sichtbar gemacht wird, ist das sonst für den Betrachter unsichtbare, das eigentlich Wahre. Er sieht die Arbeit, den Ehrgeiz und die Liebe, die die Frauen in die Stickereien investiert haben. Die Knoten, Verkürzungen, mögliche Fehler und Verbesserungen sind offensichtlich.

Rob Scholte polarisiert wieder einmal auf das Neue zwischen Kunst und Wirklichkeit.

Rob Scholte wurde 1958 in Amsterdam geboren, wo er von 1977 bis 1982 an der Gerrit Rietveld Academy studierte.

Bereits als Jugendlicher beginnt der Künstler, ein großes Archiv von Reproduktionen anzulegen. Ein Archiv von Bildern, Texten, Zeichen und Symbolen, die er der Hoch- und Populärkultur, der Kunstgeschichte, Wissenschaft sowie den Massenmedien entlehnt. Diese Fragmente des Alltags inszeniert Scholte in seinem künstlerischen Werk mit Witz, Ironie und Kritik, mit bildnerischer Finesse und surrealistischer Fantasie spielerisch zu immer wieder neuen Bedeutungszusammenhängen. Durch die Verschränkung verschiedener Wahrnehmungsmuster und Realitätsebenen setzt sich Rob Scholte mit den Grenzen zwischen Kunst und Wirklichkeit auseinander. Neben vielen erfolgreichen Einzelausstellungen, wie z.B. in Rom, Venedig oder Lyon, begeisterte Rob Scholte auch auf Gruppenausstellungen, wie im Museo Nacional De Bellas Artes in Buenos Aires, auf dem fünfzigjährigen Jubiläum der Documenta in Kassel (2005), oder im Ludwig Forum für Internationale Kunst in Aachen (2006), um nur einige Bespiele zu nennen.

Pressetext

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Rob Scholte: Embroidery