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Der in Prag geborene Robert Barta (*1975) studierte an der Akademie der Bildenden Künste München und dem San Francisco Art Institute (MFA). Zentrales Prinzip vieler seiner Skulpturen und Installationen ist die Umkehrung der üblichen Funktionen von Alltagsgegenständen. So näht er z.B. in der Arbeit "Never lost anything" die Taschen einer Jeans verkehrt herum auf die Hose, so dass man nichts mehr darin tragen aber auch nichts mehr verlieren kann.

Mit der Arbeit Air-Bag zeigt Barta eine nach einem Unfall zerstörte Autobahnleitplanke, die ihren Zweck erfüllt und ein Auto beim Aufprall abgedämpft hat. Sie wird in der originalen Lackfarbe eines Ferrari lackiert. Die glänzende Oberfläche des Autos wurde auf die Leitplanke übertragen und hinterlässt somit eine Art Fingerabdruck des Fahrzeugs. Die Leitplanke schlüpft gewissermaßen in die Haut des Fahrzeugs.

In einer seiner jüngsten Arbeiten dreht Barta eine originale Arbeit von Georg Baselitz auf den Kopf und dreht dadurch die jahrelang von Baselitz verfolgte und strikt umgesetzte Arbeitsweise wieder "richtig" herum. Er sagt dazu: "Die Frage stellt sich mir allerdings was denn nun richtig oder falsch ist, denn keiner hat jemals behauptet, dass auf dem Kopf stehende oder gemalte Bilder verkehrt sind. Vergleichbar der Arbeitsweise eines Kurators, wird das Bild in einem Zustand gezeigt wie Barta ihn gerne hätte.

Heinz Schütz bringt Bartas Arbeitsweise in dem umfangreichen Katalog zu seinem Werk (zu beziehen über die Galerie) auf den Punkt: "Bartas Verkehrungen, die auf den ersten Blick wie ein selbstreferentielles Spiel erscheinen, greifen bei näherem Hinsehen ein in das Wertgefüge einer vom Zweck- und Erfolgsdenken geprägten Gesellschaft."

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Robert Barta