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Robert Lippok (*1966) ist als Musiker und bildender Kuenstler taetig. Seit 1996 gibt es Veroeffentlichungen der von ihm gegruendeten Gruppe »to rococo rot«, unter anderem bei Kitty-Yo (»o.T.«, 1995), City Slang (»Music is a hungry ghost«, 2001, »The Amateur View«, 1999, »veicolo«, 1997) und Staubgold (»Kölner Brett«, 2000). 2004 erschien sein Solo-Album »falling into komeït« (Monika Enterprises) und 2005 „Tesri“ (Monika Enterprises) in Zusammenarbeit mit Labelkollegin Babara Morgenstern.

Als bildender Kuenstler schafft Lippok immer wieder Arbeiten, die sich konkret mit architektonischen Raeumen auseinandersetzen; so nahm er an der Ausstellung »space to face« (Westfälischer Kunstverein, Münster, 2004) teil, in der von vier verschiedenen Kuenstlern Audiokonzepte für den Ausstellungsraum als Interimsprojekte entwickelt wurden. In der Galerie Wohnmaschine ist er bereits zum fuenften Mal mit einer Einzelausstellung vertreten.

“Die Wohnmaschine wird zum Wildgehege. Robert Lippok inszeniert den Hauptraum der Galerie als Kulisse aus Bild und Musik. Friesartig haengen sich ein rustikal hoelzernes Soundsystem und das Foto eines Affengeheges gegenueber. Das Material des Soundsystems und das Motiv des Fotos rufen Unbehauenes, Prae-Kultiviertes, rufen Natur auf. Diese Natur ist aber nur ein Phantom ihrer selbst. Die computerproduzierte Musik aus dem Soundsystem und der Computerausdruck des Fotos sabotieren ihre Natuerlichkeit. Das Wildgehege wird zum Techniklabor, der Status des Inszenierten wird unscharf. So unscharf wie die beiden Punkte an der dritten Wand, die sich wie ein Kommentar auf die Unentschiedenheit des Frieses lesen lassen. Sind es die vibrierenden Kalotten der Lautsprecher? Oder sind es Punkte aus dem Fotoausdruck? Als kleinste bildliche Einheit ist der Punkt die Fixgroesse eines Bildes, aber hier wird er unfixierbar diffus.Eine ganz andere, fast dekadent ephemere Praesenz haben die Cibachrome des folgenden Raumes. Hier verkehrt sich das Verhaeltnis aus dem ersten Raum. Die Motive allein sind schon so surreal, wie die gezackte Gangway, oder so in Pastell aufgeloest, wie der Parkplatz, oder so zerpixelt, wie das Blockhausgrundstueck, sie scheinen sich in die Unwirklichkeit zu verlieren. Sie brauchen als Fixgroesse den undiffusen Punkt, das Pixel als manifesten Koerper. In dem Computerspiele-Klassiker „Foggy Boxes“ versucht man, im Wettrennen gegen eine Computerhand Quadrate zu zeichnen. Beide Seiten setzen abwechselnd Striche. Wer wird gewinnen?” Jan Joswig

Die Urauffuehrung von Robert Lippoks Auftragskomposition "Parallele Linien" für das deutsch-polnische Kuenstlerradio "Radio Copernicus" wird als Radioliveausstrahlung am Eroeffnungsabend von 19 - 20 Uhr in der Galerie Wohnmaschine, wie auch auf UKW 95,2 (Berlin) bzw. ueber www.radio-copernicus.org zu hoeren sein.

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