Robert Muntean

JETZT HIER UND MORGEN GESTERN Was Robert Munteans Bilder so unverwechselbar und ergreifend macht, ist der direkte Zugang, den Muntean selbst zu seiner Arbeit gefunden hat. Mit wenigen Umwegen übersetzt er seine Erlebnisse und Emotionen in Ölfarbe, die er ohne grosses Zögern auf die Leinwand schmeisst. Im Moment des Malens ist der Künstler in der Aufarbeitung seines Lebens gefangen, die Selbstreferenz treibt ihn zur Egomanie oder umgekehrt, keine intellektuellen Konstrukte erschweren den Griff zum Pinsel, Robert Muntean malt »aus dem Bauch heraus«. So ist er weniger ein kontextueller oder Moralitäten-Maler, all seinen Bildern gemeinsam ist viel eher ein Loslösen vom Inhalt, die Malerei wird apolitisch, direkt und persönlich, ästethisch, sogar dekorativ, eine Malerei der Malerei willen meinetwegen. Dabei geraten bestehende formale Prämissen genauso ins Hintertreffen wie die missionarisch gefärbte Mitteilung, die Chancen fürs Weltverbessern stehen für ihn in einer Überflussgesellschaft sowieso gerade schlecht, es sind viel mehr die Momente der Unbekümmertheit, die der junge Künstler mit schnellen gestischen Zügen, ein paar terpentingetränkten Schwämmen und viel Souveränität in die Unsterblichkeit rettet und verbannt. Sehnsuchtsbilder nennt Robert Muntean seine Arbeiten, für den Betrachter dürften es wohl eher Bilder der wunderbaren Leichtigkeit sein. Bianca Regl

Robert Muntean
Jetzt hier und morgen gestern
Ort: Artothek-Galerie