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Der 1950 in New York geborene und seit vielen Jahren in Südafrika lebende Fotograf Roger Ballen irritiert nachhaltig. Seine Bilder inszenieren Menschen und Orte rund um Johannisburg zu surrealen Dokumenten eines Lebens am Rande der Gesellschaft.

In mehreren großen Serien beschäftigt sich Ballen unter anderem mit den Nachfahren der südafrikanischen Buren, mit ihrer Lebenssituation und ihrer Selbstdarstellung. Dabei steht die Herausarbeitung des Fremden und der seelischen Verstörung im Mittelpunkt des Interesses. Mit der Veröffentlichung seiner Fotoserie “Dorps” (1994) löste Ballen heftige Reaktion im In- und Ausland aus, die immer wieder auch nach dem Verhältnis von Dokumentation und Fiktion fragen.

Roger Ballens Aufnahmen vermitteln Aggressivität und Verletzlichkeit und sind zugleich Ausdruck einer Suche nach dem gewöhnlich Verborgenen, dem Unbewussten, das nicht selten alptraumhaft erscheint. So eröffnen sich Blicke auf „eine stille, introvertierte, verwundbare und verwundete Welt“ (Evelyn Weiss). Seine Bildwelten wirken häufig wie Wachträume. Besonders in seinen jüngeren Arbeiten begreift der Künstler jedes Foto als Teil eines abgründigen Selbst. Das Fotografieren wird zu einer Begegnung von realen Orten mit einer als surreal empfundenen Welt.

Die repräsentative Zusammenstellung von mehr als 200 zum Teil großformatigen Fotos durch das gesamte Werk wurde 2010 höchst erfolgreich im Münchner Stadtmuseum gezeigt.

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Roger Ballen
Fotografien 1969-2009