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Zur Eröffnung der Ausstellungen Ricarda Roggan Still Life, Albrecht Schäfer Winds and Windings und Richard Serra Thinking on Your Feet sowie dem Hotel Marienbad 003 am 5. Juli 2008 von 17 bis 22 Uhr in den KW Institute for Contemporary Art in Berlin laden wir Sie herzlich ein.

Ricarda Roggan Still Life

Wie beiläufig vorgefundene Situationen des alltäglichen Lebens wirken die Motive von Ricarda Roggan. Die Präzision und Konzentration ihrer Fotografien lassen jedoch darauf schließen, dass jede Beiläufigkeit inszeniert und jeder Zufall ein nur scheinbarer ist. Behutsam durchdringt die Künstlerin den realen Raum und greift vorsichtig in bestehende Konstellationen ein. Gegenstände und Räume werden aus ihrem ursprünglichen Bedeutungszusammenhang herausgelöst. Schulmöbel, Fabrikhallen, Kellergewölbe, Tische, Stühle oder Liegen tragen zwar die Gebrauchsspuren der Vergangenheit, verlieren aber in der neuen Ordnung ihre alte Funktion. Der Verlust ihres eigentlichen Bezugsraums entlässt sie gleichsam aus ihrer funktionalen Pflicht. Seiner Geschichte enthoben, verweigert sich das Dargestellte einer Erzählung.

Die Ausstellung Still Life in den KW Institute for Contemporary Art ist die erste institutionelle Einzelausstellung von Ricarda Roggan (*1972, Dresden) in Deutschland.

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Albrecht Schäfer Winds and Windings

Diffuses Licht wird hundertfach gebrochen, Helligkeit und Dunkel durchdringen den Raum. Schlichte Materialität kontrastiert mit filigranen Formen, schwungvoll verdichten sich klare Linien zu einem hermetischen Gewirr.

Albrecht Schäfer enthüllt in seinen Arbeiten eine zauberhafte Seite des Alltäglichen. Er dekonstruiert die uns umgebenden Gegenstände und Räume und bleibt doch stets der Materialität und Beschaffenheit des Gegenstandes verpflichtet. Die neu entstehenden Formen scheinen in der Logik des Materials bereits angelegt zu sein. Schäfer deckt unerwartete wie evidente Strukturen und Möglichkeiten auf und dringt so zum inneren Kern der Dinge vor.

In intensiver Auseinandersetzung mit den Ausstellungsräumen schafft Albrecht Schäfer für die KW Institute for Contemporary Art zahlreiche neue Arbeiten.

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Richard Serra Thinking on Your Feet

Als ich Chelsea Girls und Yvonne Rainers Handfilm sah, hatte ich das Gefühl, dass Filmemachen auch für mich offenstand. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich eine gewisse Ehrerbietung vor dem Medium Film, vielleicht auch ein bisschen Angst. Ich hätte nie eine Kamera angerührt. Das war 1967, 1968 begann ich mit der Filmerei.

Die Ausstellung Richard Serra. Thinking on Your Feet rückt erstmals allein das filmische Werk des Künstlers in den Mittelpunkt. Die KW Institute for Contemporary Art zeigen fünf frühe Filme, die in der Zeit zwischen 1968 und 1976 entstanden sind, und eröffnen somit einen anderen, ungewohnten Zugang zum Werk des 1939 in San Francisco geborenen Künstlers.

Wahrscheinlich musste ich diese Filme drehen, um mir den Unterschied zu Skulptur noch deutlicher zu machen.