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Der Maler Roman Lang entwirft vielschichtige offene Systeme. Dabei führt die Anordnung der einzelnen Bildelemente zu einer komplexen Komposition, entwickelt verfolgbare und wieder erkennbare Farb- und Strukturelemente, die vergleichbar einer musikalischen Improvisation, aufgenommen, fallengelassen oder weitergeführt werden, sodaß sich in der verdeutlichten Regel bereits der Bruch ankündigt. Die dadurch entstehenden Bilder folgen somit einer immanenten Logik und fordern ihre Entschlüsselung, doch die Hingabe an Fehler und Fallen bei der Organisation des ästhetischen Materials lassen ein Mißtrauen gegenüber der Bildinformation entstehen, verweigern eine Lösung. Schon das fehlerhafte Konstruktionsgerüst wird zusätzlich von der Materialität und Sensualität der Malerei durchdrungen und wieder aufgelöst, sodaß eine Vibration zwischen Zufall und Ordnung, Bildaufbau und malerischem Prozeß entsteht.

Dabei tritt die Thematik des High & Low in verschiedenen Bereichen auf. Neben Bodenmustern aus Werken alter Meister und Kubricks Film "Shining" finden sich Veranstaltungsflyer und Versatzstücke der Computer/Designästhetik. In der Malerei treten neben Acryl-und Ölfarben auch Baumarktlacke, Spraydosen und der Träger selbst auf, welcher sowohl als Siebdruckplatte als auch als Betonschalungsplatte bezeichnet und verwendet wird. In den Papierarbeiten kommen neben Bleistift, Kohle und Acrylfarbe auch Kugelschreiber, Edding, Spraylack, Ausdrucke und Flyer zum Einsatz. Dabei kommt es nie zu einer klaren Trennung, die verschiedenen Materialien dienen als erweitertes Strukturmaterial um Schnittmengen, Wiederholungen, Überkreuzungen entstehen zu lassen, welche den Arbeiten ein unruhiges Gleichgewicht in Organisation und Materialität verleihen.

Statement Roman Lang / Dezember 2005

Pressetext

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Roman Lang