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Eröffnung: 28.3.2008, 19 - 21 Uhr

Die Räume der daadgalerie werden in der Zeit vom 29. März bis 30. April für eine Wandinstallation von Roman Ondák genutzt, die im Verlauf der Öffnungszeiten allmählich entstehen wird. Measuring the Universe ist als Bild auf die Beteiligung der Besucher in der Galerie angewiesen. Jeder Besucher wird gebeten, seine Körpergröße an der Wand markieren zu lassen, seinen Vornamen hinzuzufügen und beides wird mit dem Datum des Tages versehen. Im Verlauf der Ausstellung wird so unter Beteiligung des Publikums ein dichtes Geflecht von Zeichen, Zahlen und Namen entstehen, die aus der Distanz gesehen eine grafische, abstrakte Struktur entstehen lassen. Roman Ondáks Werke entstehen häufig mittels Partizipation von Passanten oder geschulten Darstellern. Bekannt wurde seine Intervention im öffentlichen Raum, indem er Darsteller vor öffentlichen Einrichtungen eine Warteschlange bilden ließ. Das horizontal erscheinende Wandbild Measuring the Universe, das 2007 für die Pinakothek der Moderne in München konzipiert worden war, wird durch eine Skulptur ergänzt, die vertikal an der Decke der Galerie angebracht ist. My Winter Shoes Rest in Summer, ebenfalls aus dem Jahre 2007, ist eine fadenartige Skulptur, die aus den aneinandergeknüpften Schnürsenkeln von Ondáks Schuhen besteht, die er im Winter getragen hat. Diese Skulptur stellt das Pendant zur Arbeit in München dar, My Summer Shoes Rest in Winter, als eben in der kälteren Jahreszeit Ondák auf seine Sommerschuhe verzichten musste. Beide Werke sind immer nur temporär zu sehen, weil Ondák die Schnürsenkel nach den Ausstellungen weiter benutzt. Als Skulptur vermessen sie so für begrenzte Zeit die Räume der Galerie in ihrer Höhe und stellen somit ein Bild der jeweils abwesenden, vergangenen Jahreszeit dar. Roman Ondák wurde 1966 in Zilina in der Slowakei geboren. Bis 1994 studierte er an der Akademie der Künste in Bratislava. Zwei Jahre später nahm er an der ersten Manifesta in Rotterdam teil. In 2003 war seine Arbeit als Teil der Utopia Station auf der 50. Biennale in Venedig zu sehen, und in 2006 zeigte ihn die Tate Modern in einer Einzelausstellung mit dem Titel It Will All Turn Out Right in the End. Bis Anfang dieses Jahres widmete ihm auch die Pinakothek der Moderne in München eine Einzelausstellung. In 2007 war Roman Ondák Stipendiat des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Der Künstler lebt und arbeitet in Berlin und Bratislava.