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In der Pflegeanstalt Rheinau im Kanton Zürich entstanden zwischen 1867 bis 1930 kostbare Werke von Patientinnen und Patienten. Sie sind der Fachwelt und dem breiten Publikum gänzlich unbekannt. Doch sind es überraschende und berührende Arbeiten, wie die aus Algen gestrickten Objekte von Lisette H., Schriftbilder und Gedichte von Hermann M. oder Pläne zu Eisenbahnen, Flugschiffen, Kraftwerken und Kochherden von Heinrich B., kryptische Stickereien von Jeanne Natalie Wintsch oder imaginierte Landschaften von Jakob Friedrich W. Ein in Latein beschriftetes Holzbesteck von Johann Heinrich H. ist das älteste Werk der Sammlung. Es entstand 1856 im Irrenhaus am Predigerplatz in Zürich, von wo es der Schnitzer 1867 mit nach Rheinau nahm.

Die PatientInnen arbeiteten oft über Jahre an ihrem Werk: in der Unruhe des Aufenthaltsraumes ihrer Abteilung oder in ihrer Zelle, aber ausgeschlossen vom öffentlichen Leben. Von den Tausenden von Blättern wurden einzelneWerkgruppen von Psychiatern wie Karl Gehry oder Oskar E. Pfister aufbewahrt. Es sind Bruchteile von Lebenswerken, die sich, wenn auch geheimnisvoll und verschlüsselt, mit einer Botschaft an die Öffentlichkeit wenden. Hören wir, was sie zu berichten haben!

Heute stehen die Gebäude des ehemaligen Klosters und der Klinik leer und sollen einer neuen Nutzung zugeführt werden – Gelegenheit, dem Publikum einen ersten Einblick in einen Teil der Rheinauer Geschichte zu geben.

Die Ausstellung bedeutet den Auftakt einer geplanten Reihe im Museum im Lagerhaus zu «Verborgenen Schätzen aus Schweizer Psychiatrien».

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Rosenstrumpf und dornencknie
Werke aus der Psychiatrischen Pflegeanstalt Sammlung Rheinau 1867-1930

Künstler: Heinrich B. , Lisette H. , Hermann M. , Jeanne Natalie Wintsch, Jakob Friedrich W. , Johann Heinrich H.  ...