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Zu den Höhepunkten der Alten Pinakothek zählen die Gemälde von Peter Paul Rubens, eines der weltweit größten und bedeutendsten Ensembles seiner Werke. Dieses wird in den kommenden Monaten durch eine Ausstellung ergänzt, die einen interessanten und zugleich ungewöhnlichen Aspekt seines malerischen Schaffens präsentiert.

Nur wenigen dürfte bekannt sein, dass Rubens, einer der produktivsten und vielseitigsten Maler des Barock, zahlreiche Kopien nach Werken bedeutender Meister schuf. Anders als im modernen Sinne handelt es sich dabei nicht um bloße Reproduktionen, sondern um Zeugnisse eines intensiven, schöpferischen Prozesses. Rubens trat buchstäblich in einen Dialog mit dem Vorbild, eignete sich dessen Bildsprache an und versuchte diese noch zu übertreffen.

Erstmals wird in München diesem besonderen Thema eine Ausstellung gewidmet, die zugleich die Bedeutung des hauseigenen Rubens-Bestandes unterstreicht. Denn indem Rubens die Werke berühmter Vorbilder kopierte, formte er seinen eigenen Stil. Seine Auseinandersetzung mit den Vorbildern war jedoch auch Teil eines künstlerischen Wettstreits. Denn indem er nur geringe Details veränderte, fand er häufig zu neuen Lösungen, die seinen Vorlagen zum Teil eine überraschende Modernität verliehen. Dies wird in der Ausstellung an ausgewählten Beispielen demonstriert. Einen außerordentlichen Höhepunkt bilden dabei die Gegenüberstellungen von Rubens’ Neuinterpretationen mit den Originalen. Sie bewirken einen spannenden Dialog und bieten dem Besucher ein besonderes Seherlebnis. Der Vergleich von Tizians »Adam und Eva« und der Nachschöpfung von Rubens, beide aus dem Prado, belegt dies in prägnanter Weise. Fulminanter Abschluss der Ausstellung sind die ebenfalls nach Vorlagen Tizians entstandenen großformatigen mythologischen Szenen.

Meisterwerke aus dem Prado in Madrid, dem Kunsthistorischen Museum in Wien und dem Nationalmuseum Stockholm bereichern auf Zeit die Alte Pinakothek und treten in einen einzigartigen Zusammenklang mit der berühmten Münchner Flamen-Sammlung.

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Peter Paul Rubens im Wettstreit mit Alten Meistern.
Vorbild und Neuerfindung

Künstler: Peter Paul Rubens, Tizian, Raffael