press release only in german

Michael Kerstgens ist einer der wenigen Fotografen, die den Prozess der Einwanderung russischsprachiger Juden aus der ehemaligen Sowjetunion in das wiedervereinte Deutschland intensiv und über einen längeren Zeitraum dokumentiert haben. Anfang 2011 hat das Jüdische Museum Berlin die komplette Serie mit 162 Schwarz-Weiß-Fotografien für die Sammlung des Museums erworben.

Die in der Ausstellung gezeigten ca. 80 Fotografien beschäftigen sich mit den sozialen und religiösen Herausforderungen der jüdischen Zuwanderer in Deutschland sowie der Situation der »Alteingesessenen«. In einfühlsamen Bildern hält Kerstgens religiöse Feiern und gesellschaftliche Aktivitäten innerhalb der jüdischen Gemeinden, alltägliche Szenen in Übergangswohnheimen und private Momente einzelner Familien fest. Die Fotografien erzählen von Abschied und Neubeginn, vom Ankommen und Dableiben – von der Suche nach Zugehörigkeit und religiöser Tradition.

Eigens für die Ausstellung hat der Fotograf einige seiner Protagonisten aus den neunziger Jahren ein weiteres Mal porträtiert. Diese aktuellen Aufnahmen dokumentieren die heutige Situation der Zuwanderer und ihre oft erstaunlichen Wege.

Zur Ausstellung erschien das Buch Neues Leben. Russen Juden Deutsche. mit Texten von Hanno Loewy und Wolfgang Büscher im Kehrer Verlag, Heidelberg. (ISBN 978-3-86828-277-1).

Seit 2007 lehrt Michael Kerstgens als Professor für Dokumentarfotografie am Fachbereich Gestaltung der Hochschule Darmstadt.

only in german

Russen Juden Deutsche.
Fotografien von Michael Kerstgens seit 1992
in Kooperation mit der Gedenkhalle Oberhausen und dem Jüdischen Museum Berlin