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Vor rund drei Jahren hat das Haus Konstruktiv zusammen mit der Versicherungsgesellschaft Zurich Group den «Zurich Art Prize» ins Leben gerufen. Dritter Preisträger ist – nach Carsten Nicolai und Tino Sehgal– der international vielbeachtete Brite Ryan Gander (geb. 1976). Mit der Einzelausstellung von Ryan Gander stellt Haus Konstruktiv eine Künstlerposition vor, die nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur gegenwärtigen Konzeptkunst leistet, sondern immer auch einen generationsübergrei-fenden Dialog zur Kunstgeschichte sucht. Parallel dazu ist im Rahmen der Ausstellungsreihe «Visionäre Sammlung» das Werk des 84-jährigen Künstlers Franz Mon zu sehen. Mon zählt zu den bedeutendsten Vertretern der konkreten und visuellen Poesie.

Unter dem Ausstellungstitel «Approach it slowly from the left» zeigt Haus Konstruktiv über zwanzig Werke von Ryan Gander. Die meisten davon hat er eigens für Zürich neu konzipiert. Für eine raumgreifende Installation im Erdgeschoss hat sich Ryan Gander zum Beispiel intensiv mit dem grundlegenden Streit zwischen Piet Mondrian und Theo van Doesburg, Begründer der Künstlergruppe «De Stijl», beschäftigt. Gander wird im Haus Konstruktiv diese hitzig geführte Debatte in ein weites Feld aus Hunderten von Pfeilen transformieren: Es scheint so, als wären sie in einer diagonalen Flugachse in den Boden des Museums geschossen worden. Mit seinen Werken hält Ryan Gander uns auf poetische Weise an, über unterschiedliche Haltungen, Wirkungen und Ziele in der Kunst nachzudenken.

Die Arbeiten des jungen Konzeptkünstlers Ryan Gander verknüpfen unterschiedliche Versatzstücke aus der Alltags-, Kunst- und Kulturgeschichte zu einem weit reichenden assoziativen Netz. Gander selbst spricht von «Bodenproben, die er dem reichen In-ventar weltlicher Erfahrungen entnimmt», um in überraschenden, aber wohlbedachten Verknüpfungen ihr assoziatives und nar-ratives Potential zu erproben. Neben Fotografien, Videoinstallationen und Skulpturen umfasst Ganders künstlerische Praxis auch Gespräche und Unterhaltungen, die sich wie Performances gestalten.

Zuletzt war Ryan Gander in wichtigen Ausstellungen in der South London Gallery (2008), im CCA Wattis Institute, San Fran-cisco (2007), im Stedelijk Museum, Amsterdam (2007), in der Tate Britain, London (2006) und im MUMOK, Wien (2006) zu sehen.

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Ryan Gander
Preisträger 2009 'Zurich Art Prize'
Approach it slowly from the left