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Die Landesgalerie Linz präsentiert die bislang umfangreichste Ausstellung von Sabine Bitter und Helmut Weber in Österreich. Die gemeinsame Arbeit verbindet seit den späten 1980er Jahren einen selbstverständlichen Zugriff auf unterschiedlichste Medien und Bildtechnologien mit einer gegenwartsbezogenen Form der Konzeptkunst. In ihrer analytischen sowie rechercheorientierten künstlerischen Praxis verfolgen sie in verschiedensten geografischen und gesellschaftspolitischen Kontexten die Veränderungsprozesse und Auswirkungen von Modernisierung und Globalisierung auf Stadt, Architektur und die Herstellung von urbanen Räumen. Dabei überlagern sich in ihren künstlerischen Bildproduktionen mehrfach Untersuchungen über Verflechtungen von Kunst, Politik und Gesellschaft mit Analysen von verschiedenen Medien und Formen in den Feldern von Architektur, Film und Urbanismus. Mit ihren Projekten leisten Sabine Bitter und Helmut Weber wesentliche Beiträge zu einer Neubewertung und Sichtbarmachung von Themen, die Entwicklungen, Versprechen und Krisen von politischen und gesellschaftlichen Utopien repräsentieren. Gleichzeitig verhandeln und reflektieren ihre künstlerischen Arbeiten Deutungsmacht und Möglichkeiten in Bezug auf die Herstellung von sozialen Räumen durch Bilder.

Sabine Bitter und Helmut Weber haben für die nunmehrige Ausstellung den Berliner Kritiker und Kurator Jochen Becker zu einem eigenen Beitrag eingeladen. Dieser wird als räumlicher Gastkommentar zu „Versorger Moderne: Rotes Wien, Neues Frankfurt, Hitlerbauten Linz“ im fünften Saal der Landesgalerie mit Beiträgern von Ella Bergmann-Michel, Heidi Schatzl und Michael Zinganel gezeigt.

Zur Ausstellung erscheint das Künstlerbuch Sabine Bitter/Helmut Weber (Hrsg.) “Autogestion or Henri Lefebvre in New Belgrade” zu einem bislang unveröffentlichten Text von Henri Lefebvre; mit einem Vorwort von Neil Smith und Texten von Ljiljana Blagojevic, Klaus Ronneberger und Zoran Eric. Verlag Fillip, Vancouver und Sternberg Press, Berlin, 2009

Der Ausstellungskatalog dokumentiert mit Ausstellungsansichten ausgewählte Arbeiten und Projekte von Sabine Bitter und Helmut Weber von 1995 bis 2009 zu u.a. Novi Beograd, Caracas, Chicago und Vancouver sowie den Kommentarraum von Jochen Becker. Mit Texten von Martin Hochleitner, Clint Burnham, Candice Hopkins, Jeff Derksen, u.a.

Sabine Bitter, geboren 1960 in Aigen, lebt und arbeitet in Wien und Vancouver.

Helmut Weber, geboren 1957 in Dorf an der Pram, lebt und arbeitet in Wien.

Seit 1993 arbeiten sie gemeinsam an Projekten zu Stadt, Architektur und zu Politiken des Raumes und der Repräsentation. Sie haben zahlreiche internationale Stipendien erhalten, sowie Lehr- und Forschungsaufträge inne.