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Mit der Fotografieausstellung fragile welten eröffnet Sabine Wild den neuen Standort der Galerie en passant in der Brunnenstraße in Berlin-Mitte.

Dass fragile Welten gefährdete und vergängliche Welten sind, zeigt die Fotografin Sabine Wild in ihren Fotoserien auf vielschichtige Weise.

In fragile welten I und II sieht der Betrachter Ausschnitte eines kindlichen, weiblichen Körpers unter Wasser, der von langen Haaren umspült wird. Erkennt man in fragile welten I aufgrund der feinen und leichten Farben auf den ersten Blick eine lebensbejahende Konstante, assoziiert man jedoch bei längerer Betrachtung der Serie Begriffe wie Auflösung und Verschwinden. Dieser Eindruck verstärkt sich in der Auseinandersetzung mit dem seriellen, düsteren Gegenstück fragile welten II, das sich zwischen den Polen von Geburt, Tod und Verwesung bewegt. Beiden Serien ist das Thema der Fragilität und des Gefährdetseins eingeschrieben.

Verletzlichkeit und Wehrlosigkeit, weitere Synonyme für Fragilität, sind das Thema der Serie tier.sein. Sie zeigt in frontaler Perspektive Käfige ohne Tiere. Der von der Fotografin gewählte Ausschnitt verweist auf den dem Tier zugewiesenen minimierten Lebensraum. In diesen engen Behausungen wird die Verletzlichkeit und Wehrlosigkeit der Tiere offenbar. Sie sind ihres ursprünglichen Lebensraums beraubt, auf den nur noch Requisiten wie Seil, Baumstamm und regalartige Vorsprünge als Schlafstätten verweisen.

Die konträre Bildwirkung beider Serien ist auf ihre jeweils unterschiedliche Raumdarstellung zurückzuführen. In der Serie tier.sein ist der Raum klar definiert und eng begrenzt, da das Statische in Form des Käfigs im Vordergrund steht. In der Serie fragile welten I und II hingegen überwiegt das Fließende, bei dem sich der menschliche Körper im diffusen Raum aufzulösen scheint.

Sabine Wild gelingt es in ihren Fotografien, existentielle Themen wie Determiniertheit versus Auflösung auf eindringliche und sensible Weise dem Betrachter nahe zu bringen.

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Sabine Wild: fragile welten