press release only in german

Finissage: Mittwoch, 10.2., 16 - 19h
Gespräch mit Mroneline im Salon real
immer nur eine Person / come and go
galerie michaela stock, Schleifmühlgasse 18, 1040 Wien

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SALON REAL / VIRTUAL 4# Salon: Mroneline | DNA der Architektur

19.01.2021 – 10.02.2021
Eröffnung: Dienstag, 19.1.2021 / nur online

In der vierten Ausstellungsserie des Salon Real / Virtual sind erstmalig Werke des jungen bosnischen, in Wien lebenden Architekten, Dario Krljes zu sehen. »Mroneline« heißt die künstlerische Figur, die sich der Architekt als Alter Ego kreiert hat, angeregt durch die berühmten Strichzeichnungen von Pablo Picasso, aber auch um seinen künstlerischen Stil zu definieren. Neu ist der schlichte minimalistische schwarz-weiße Zeichenstil von Mroneline nicht, aber in der Einfachheit der One-Line-Zeichnung spiegelt sich unübersehbar der Geist der Architektur der klassischen Moderne à la Mies van der Rohe »Less is more« und seine Sehnsucht nach der Einfachheit von Form und Funktion wider.

Auf das Galeriekonzept SALON REAL / VIRTUAL antwortend, um zwei oft diametral entgegengesetzte Positionen real vs. virtuell zu betonen und gleichzeitig dieselben zu kontrahieren, werden in der Ausstellung DNA der Architektur im Salon Real digital entstandene Porträtzeichnungen berühmter ArchitektInnen ausgestellt. In der virtuellen Galerie werden händisch gefertigte Zeichnungen architektonischer Bauwerke und Designstücke dieser ArchitektInnen gegenübergestellt.
Da die reale Galerie bis 7. Februar geschlossen bleibt, werden auch die digitalen Portätzeichungen, in einen zweiten Raum in der virtuellen Galerie, präsentiert.

Mroneline's Zeichnungen in der aktuellen Ausstellung erscheinen als eine künstlerische Reaktion auf gesellschaftlich, politische Entwicklungen und Veränderungen, die sich in bestimmten Zeiten auch architektonisch widerspiegeln. Städtebilder werden durch ihre einmaligen Bauten und Architekten und Designer geprägt, und begleiten den Architekten Dario Krljes auf seinem Lebensweg, von seiner frühen Kindheit im ehemaligen sozialistischen Jugoslawien über seine Schulzeit in Spanien bis zum Architekturstudium in Wien.
Dementsprechend findet man in seinem zeichnerischen Oeuvre beeindruckend gigantische und emotionale Monumente der jugoslawischen Architekturszene, die nach dem Zerfall des föderativen Staates in Vergessenheit geraten sind. So schuf Bogdan Bogdanovic, ein serbischer Architekt, der seit den neunziger Jahren im Exil in Wien lebte den Denkmalpark Dudik in Vukovar für die Opfer des Faschismus. Ein weiteres Beispiel des einzigartigen Baustils der sozialistischen Moderne im ehemaligen Jugoslawien ist die vom kroatischen Architekten Andrija Mutnjakovic entworfene Nationalbibliothek des Kosovo in Pristina.

Aufgewachsen in Barcelona mit der Architektur von Antonio Gaudi, findet man in der Ausstellung die Fuente de la Salamandra oder die Kamine der Casa Milá, die wie Krieger aussehen. Der Barcelona-Pavillon gilt als eines der Hauptwerke Mies van der Rohes. Wenig Beachtung fand bislang jedoch die Skulptur »Morgen« von Georg Kolbe, die als integraler Bestandteil der Architektur eine wichtige Rolle spielt. Deswegen wird diese Skulptur und nicht der Pavillon gezeigt. Ihre Bedeutung für das Raumgefüge – den »fließenden Raum« – wurde meist übersehen.

Ein weiteres von vielen architektonischen Motiven nach welchen Mroneline greift, um seine persönliche Geschichte an der Schnittstelle zwischen Architektur und Design zu erzählen ist den weiblichen Architektinnen wie Eileen Gray, Zaha Hadid oder Ray Eames gewidmet. Hervorzuheben ist die irische Designerin und Architektin Eileen Gray. Die Villa E.1027 an der Cote d´Azur, ist ihr bekantetes Bauwerk, und führte zu großen Kontroversen mit Le Corbusier. E.1027 ist das einzige von einer Frau allein geplante und gebaute Projekt der klassischen Moderne. In der Ausstellung wird ihr monochromer Teppichentwurf St Tropez, mit geometrischer Gestaltungselemente gezeigt, um die Künstlerin zu würdigen.