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SALZSPIEGEL Carola Czempik / Betina Kuntzsch Malerei, Video, Objekte, Videozeichnung Vernissage, den 4.11.2010 um 18.30 Uhr Musik: Saxofon, Komposition Laudatio. Michaela Nolte Ausstellung vom 5.11.2010 bis 14.1.2011 Art.iS – Kunst im Spreeport im Ver.di-Haus

Die Ausstellung SALZSPIEGEL zeigt Schichtungen in analogen wie auch in digital erzeugten Bildern der Künstlerinnen Carola Czempik und Betina Kuntzsch. Salz wird als elementare Einheit gesehen, auf dessen kristalline Strukturen und prozesshafte Eigenschaften sich die Arbeiten der Künstlerinnen berufen. Salz ist der Ausgangspunkt für zwei Arbeitsweisen, die mit unterschiedlichen Medien und Materialien auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren. Historische Ereignisse, biografische Strukturen, gesellschaftliche Prozesse – wie die Auseinandersetzung mit der Umweltproblematik – sowie literarische Adaptionen des Themas Salz werden durch künstlerische Prozesse gespiegelt. Innerhalb diverser Transformationsprozesse entstehen vielschichtige Wahrnehmungsebenen. SALZSPIEGEL dokumentiert die Begegnung zweier sehr unterschiedlicher Künstlerinnen aus Ost und West, deren Arbeiten auf den ersten Blick gegensätzlicher nicht sein könnten Für die Ausstellung SALZSPIEGEL sind neue Arbeiten entwickelt worden, die untereinander sowie mit der Raumsituation des Ver.di-Bundesverwaltung in Dialog treten.

Die Bilder und Objekte von Carola Czempik entstehen in langen, malerischen und handwerklich aufwendigen Schichtungsprozessen. Ihre polymorphe Malerei, deren zahlreiche feine, transparente Schichtungen u.a. aus Pigmenten, gemahlenen Steinen, Papieren und Wachs besteht, bewegt sich innerhalb von Farbe, Zeichnung und reliefartiger Struktur. Salz nimmt seit einigen Jahren eine zentrale Stellung innerhalb ihrer Arbeitsmaterialien ein. Sie ist daran interessiert, seine malerische Qualität sowie die unterschiedlichen Materialeigenschaften und Transformationen zu untersuchen. Das Vorkommens des Salzes im menschlichen Körper, wie im Blut und in den Tränen, als auch in den Gesteinsschichten der Erde sind hierbei von Relevanz. Dabei sind die polaren Eigenschaften des Salzes von besonderem Interesse. Zu dessen lebenserhaltenden sowie zerstörerischen Qualitäten entwickelt die Künstlerin ein bildhaftes Gleichnis innerhalb ihres Mediums.

Betina Kuntzsch arbeitet mit verschiedenen fotografischen und filmischen Verfahren, analoge Prozesse sind dabei genauso interessant wie digitale und soziale Prozesse. In der Ausstellung SALZSPIEGEL setzt sie sich zum einen mit der Bedeutung der Silbersalze für die Fotografie auseinander. Zudem werden Videoarbeiten gezeigt, die – obwohl teils von dokumentarischen Aufnahmen ausgehend – grafisch anmutende Bildfolgen zeigen. Die ausgedruckten VIDEO ZEICHNUNGEN sind auf ein Einzelbild verdichtete Videosequenzen. Sie entstehen aus genauen Beobachtungen („gründlichem Naturstudium“) mit der Kamera in der Stadt, aus gefundenen zeichnerischen Strukturen und deren Kombination mit elektronischen Medien. Videoartefakte – Pixel und Halbbildraster – werden als grafische Schraffuren eingesetzt. Bewegungsabläufe visualisieren sich prozesshaft.

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Salzspiegel
Carola Czempik / Betina Kuntzsch