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Mit der Ausstellung der Sammlung Koenig, Iffwil, wird im Kunsthaus Langenthal nach der Sammlung Oberholzer die zweite bernische Privatsammlung dem Publikum zugänglich gemacht. Die Sammlung beherbergt Werke von rund hundert Künstlern - Skulptur und Malerei halten sich die Waage. Von vielen Kunstschaffenden sind Werke verschiedener Schaffensphasen vorhanden und erlauben so eine vertiefte Auseinandersetzung. Ausgangspunkt der Sammlung bildet die Berner Kunstszene um Bernhard Luginbühl; hier wurde die Sammlung in den letzten Jahren konsequent erweitert und vertieft. Sie erlaubt den Blick auf eine Generation von Schweizer Künstlern, die seit Ende der sechziger Jahre in Erscheinung traten. Dabei wird deutlich, das Bernisches und damit Verbundenes seinen Platz in der Internationalen Kunstwelt gefunden hat: von Bernhard Luginbühl zu Jean Tinguely, Niki de Saint Phalle und Daniel Spoerri, von Meret Oppenheim zu Markus Rätz, Franz Gertsch und Balthasar Burkhard.

Andererseits lässt sich eine Affinität zu Werken von Outsidern aufspüren, herausragend ist hier eine grössere Werkgruppe von Arnold Steffen .

Die Bernische Kunstszene erlebte ab Ende der 60er Jahre und nicht zuletzt mit der prägnanten Positionierung der Kunsthalle Bern u.a. unter Arnold Rüdlinger und Harald Szeemann einen enormen Aufschwung. Wichtige Schweizer KünstlerInnen standen in Beziehung zu Bern und vertraten die Schweiz an internationalen Kunstausstellungen.

In der Sammlung Koenig zeigt sich u.a. die Bedeutung, welche die Eisenplastik in dieser Zeit erlangte. Bernhard Luginbühl ist sowohl mit grossen plastischen Werken vertreten, wie auch mit zahlreichen grafischen Blättern, die den Künstler auf einem Höhepunkt der „Bildhauergrafik" zeigen. „Luginbühl", das ist mittlerweile auch eine Familienunternehmung geworden und so finden sich auch Werke von Iwan, Basil, Brutus und Ursi Luginbühl in der Sammlung. Mit den von „Objets Trouvés" ausgehenden Werken von Franz Eggenschwiler, Kleinplastiken von Ernst Jordi und Jimmy Schneider wird die Thematik der Eisenplastik umfassend dargestellt. Plastiken von Oscar Wiggli und Henri Presset zeigen klassische Ausdrucksmöglichkeiten des Materials Eisen.

Jean Tinguely ist mit einer Reihe von herausragenden Druckgrafiken und Zeichnungen vertreten. Mit Niki de Saint Phalle schloss er sich der 1960 um den Pariser Kritiker Pierre Réstany gegründeten Gruppe von Objektkünstlern, den „Nouveau Réalistes", an. Hier war auch Daniel Spoerri beheimatet. In der Sammlung finden sich Objekte der Eat art, aber auch Assemblagen aus Fundstücken und kleine Objekte aus jüngster Zeit, die an surrealistisches Gedankengut anknüpfen.

Unter die „Highlights" der Sammlung kann auch ein poetisches Objekt von Markus Rätz von 1970 gezählt werden. Mit Multiples von Meret Oppenheim und Skulpturen von Mariann Grunder werden weitere herausragende plastische Arbeiten zueinander in Beziehung gebracht – die poetische Seite des Surrealismus klingt hier wiederum an.

Die zahlreichen Gemälde in der Sammlung zeugen von einem ausgeprägten Interesse des Sammlers am Malerischen: von Rolf Iseli zu Martin Disler, von den Holzschnitten von Franz Gertsch, die sich zwischen Malerei und Grafik bewegen zu Werken der jüngeren Generation wie Xerxes Ach, Pascal Danz, Silvia Gertsch, Alois Lichtsteiner und Uwe Wittwer bleibt die Sammlung auch hier in stetiger Bewegung und Verdichtung. Die bewusste Konzentration auf ein unmittelbares Umfeld ist jedoch immer zurückzuführen auf die Vorlieben des Sammlers. Klare Formen und der sehr sensible Umgang mit Material, aber auch die Neigung zu erzählerischen und humorvollen Geschichten geben der Sammlung ihre unverkennbare Prägung. Pressetext

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Sammlung Beat H. Koenig
mit Bernhard Luginbühl, Jean Tinguely, Niki de Saint Phalle, Daniel Spoerri, Meret Oppenheim, Markus Rätz, Franz Gertsch, Balthasar Burkhard