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Samuel Henne. displacements
Ausstellung: 28. Oktober – 10. Dezember 2016
Eröffnung: Donnerstag, 27. Oktober 2016, 19 Uhr

Verschieben. Freilegen. Umordnen. Zeigen. Etwas zur Erscheinung bringen. Es gibt einen fundamentalen Zusammenhang zwischen den Arbeiten von Samuel Henne und frühen archäologischen Ausgrabungen, deren fotografische Dokumente u.a. im Fokus von Hennes künstlerischer Auseinandersetzung für seine Ausstellung im Kunstverein Hildesheim stehen. Henne setzt sich hier, wie in den Werkreihen „fragment suite“ und „monument“ (2013), mit Formen musealer Inszenierung von Displays und Vitrinen sowie der Archivierung und bildlichen Erfassung von Skulptur und Objekt auseinander.

In seinen Arbeiten befasst sich der Künstler mit unterschiedlichen Aspekten der Darstellung und Darstellbarkeit von Skulptur und ihrer Transformation ins Bild sowie mit materiellen und visuellen Inszenierungsformen von Objekten. In Hennes Arbeitsweise werden im Studio arrangierte, konstruierte Motive mittels Setting, Licht- und Farbregie in prägnante, eigenständige Bildkompositionen übersetzt. In Arbeiten wie „untitled (Narcissus juxtaposed)“ und „musée imaginaire“ (2013) zeigt sich Hennes kunst- und kulturhistorisches Interesse. Hier greift er auf vorhandenes Bildmaterial zurück, das er sich im künstlerischen Arbeits- und Bildfindungsprozess aneignet, es umformt und in neue Kontexte setzt. Dabei werden grundlegende Fragen der Repräsentation, der Erzeugung von Bedeutung und der Herstellung von Präsenzeffekten im Medium der Fotografie verhandelt.

Die Ausstellung im Kunstverein Hildesheim setzt bestehende Arbeiten in einen Dialog mit historischem Bildmaterial und neuen Werken, die sich einer Zusammenarbeit mit dem Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim und dessen Bildarchiv verdanken.

Im Rahmen des Programms zur Ausstellung wird vom 01.12. bis zum 08.12.2016 in der Osterstraße 3 in Hildesheim die studentische Ausstellung „Zuspiel“ stattfinden. Gezeigt werden dort Arbeiten, die sich mit der Repräsentation von Objekten im Internet – von musealen Objektpräsentationen hin zu Alltagsinszenierungen von Konsumartikeln auf Youtube oder Produktpräsentationen auf Ebay – befassen. Samuel Henne selbst hat die Entstehung der Arbeiten im Rahmen einer künstlerischen Gastdozentur an der Universität Hildesheim betreut.

Samuel Henne (*1982) studierte Freie Kunst, mit dem Schwerpunkt Fotografie und schloss sein Studium als Meisterschüler von Dörte Eißfeldt ab. Hennes Arbeiten sind mehrfach ausgezeichnet worden. Unter anderem beim Aenne-Biermann-Preis für deutsche Gegenwartsfotografie und in der Shortlist-Ausstellung des internationalen Weldekunstpreis für Fotografie. Er erhielt den Preis des Kunstvereins Hannover und den Meisterschülerpreis der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, zudem war er Preisträger bei »Gute Aussichten – Junge Deutsche Fotografie» und erhielt eine Auszeichnung bei der »Plat(t)form« des Fotomuseums Winterthur. Seine Arbeiten waren in zahlreichen Ausstellungen und Präsentationen im In- und Ausland zu sehen.

Ausstellungen und Präsentationen (Auswahl): World Art Museum, Beijing; GAK- Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen; Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt; Kunstraum Alexander Bürkle, Freiburg; (2015); Krokus Gallery, Bratislava; Museum für Photographie Braunschweig; NRW Forum Düsseldorf; (2014); Kunstverein Hannover; Galerie Jette Rudolph, Berlin; Galerie Chaplini, Köln; Galerie Karin Sachs, München; ABC - Art Berlin Contemporary; (2013); Krokus Gallery, Bratislava; Kro Art, Wien; (2012); Deichtorhallen - Haus der Photographie, Hamburg; Fotomuseum Winterthur; Freies Museum Berlin; Goethe Institut Washington; (2011)

Förderer 
Die Ausstellung wird gefördert durch das Land Niedersachsen, die Sparkassenstiftung und die Stadt Hildesheim. Das Vermittlungsprogramm des Kunstvereins Hildesheim wird gefördert durch das Land Niedersachsen und die VGH-Stiftung. Der Kunstverein dankt seinen Kooperationspartnern, der Universität Hildesheim und dem Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim.

PROGRAMM ZUR AUSSTELLUNG

FÜHRUNGEN
So, 06.11., 15 Uhr mit den Kurator_innen Nora Brünger und Torsten Scheid
So, 20.11., 15 Uhr
sowie nach Vereinbarung (kostenfrei für Schulen und Hochschulen)

THEMENTAG
MOVING OBJECTS – MOVING PERSPECTIVES
Sa, 19.11. 14/18 Uhr
Ein Objekt: Wer hat es „gemacht“? Wer hat es warum, wo hingestellt? Was passiert, wenn es in einen neuen Zusammenhang gerät? Können Bilder Objekte ersetzen – oder sind Bilder Objekte?
Am Thementag gehen wir mit einem Workshop und zwei Vorträgen solchen Fragen nach. Es geht um Strategien der Aneignung und Reformulierung von Objekten und ihre (Re-)Kontextualisierungen in Museum und Bildender Kunst. Aus postkolonialer und institutionskritischer Perspektive wollen wir die Schichten des Objekts erfoschen, um seine Geschichte hervorzubringen.
Wir bitten um Anmeldung für den Workshop unter HYPERLINK "mailto:info@kunstverein-hildesheim.de"info@kunstverein-hildesheim.de
14 Uhr: performativer Workshop „dis.play.ce“
18 Uhr: Vorträge zum Thema
Ort: Kehrwiederturm 
 SAMUEL HENNE ZU GAST: KÜNSTLERGESPRÄCH UND KATALOG- RELEASE
Do, 24.11., 19 Uhr im Kehrwiederturm
Gespräch mit Samuel Henne und Dr. Torsten Scheid.
Zur Ausstellung erscheint bei Revolver Publishing (Berlin) die Publikation „Samuel Henne – displacements“.

STUDENTISCHE AUSSTELLUNG
„latent objects“
Im Zusammenhang mit Samuel Hennes Ausstellung werden in der Hildesheimer Innenstadt studentische Arbeiten zu sehen sein, die sich mit der Repräsentation von Objekten im Internet und in anderen Lebensbereichen befassen. Samuel Henne selbst hat die Entstehung der Arbeiten im Rahmen einer künstlerischen Gastdozentur an der Universität Hildesheim betreut.
Eröffnung: 01. Dezember, 19 Uhr
Ort: Osterstraße 3, 31134 Hildesheim
Weitere Informationen zum Programm werden auf
www.kunstverein-hildesheim.de veröffentlicht.