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Empfang für die Künstlerin am 14. September 2007 von 19 bis 21 Uhr

Dämonen, Geister, Gestalten aus Mythen und dunklen Träumen zeigen die kleinformatigen Zeichnungen von Sandra Vasquez de la Horra (geb. Vina del Mar, Chile, 1967) in der Kewenig Galerie. Dunkle Bildwelten zeichnet die Malerin mit Bleistift auf Papier, das mit einer konservierenden Wachsschicht überzogen wird. Präzise komponiert hält die Künstlerin, die bei Rosemarie Trockel und Jannis Kounellis in Düsseldorf studierte, ekstatisch, traumatisch und surrealistisch anmutende Momentaufnahmen eigener Erinnerungen und allgemeingültiger Erfahrungen fest. Sie verarbeitet in ihren Bildern Impulse aus ihren Erlebnissen unter der Militärdiktatur Pinochets, Begegnungen mit der lateinamerikanischen Literatur, Religiösität und Mythologie genauso wie Vorlagen aus Filmen, Comics, Märchen, botanischen und zoologischen Lehrbüchern.

Auf ihren zahlreichen Reisen entstehen wie in einem bildhaften Tagebuch die Aufzeichnungen ihrer ganz persönlichen und allgemein erfahrbarer Eindrücke. Nun sind die kleinformatigen Zeichnungen nicht nur praktisch im Gepäck der Künstlerin zu verstauen wie sie selbst ganz pragmatisch anführt, sondern sie ermöglichen es Sandra Vasquez de la Horra, sie zu großen Gruppen zusammengefügt in einem düsteren, aber durchaus auch komischen Bilderkosmos zu präsentieren. Eine Flut symbolträchtiger, archaisch wirkender Einzelmotive stürzt beim Betreten der Ausstellung auf den Betrachter ein. Die Kleinheit der detailliert ausgeführten und teils mit Beschriftungen versehenen Fabelwesen, Folteropfer, religiös und triebhaft motivierten Figuren erschlägt jedoch nicht, wirkt nie obszön oder effekthascherisch, sondern lässt eigene Erinnerungen, Träume und Erfahrungen anklingen. Das Zusammenspiel der Symbolwelten aus Geschichte, Religion und Kultur nimmt den Raum ein und füllt ihn mit ganz persönlichen und universell gültigen Erfahrungen menschlichen Lebens.

Zur Ausstellung, der weitere Stationen bei Sprovieri in London und bei Assab One / Elena Quarestani in Mailand folgen, erscheint ein dreisprachiger Katalog (deutsch, englisch, italienisch), zu dem Prof. Dr. Jean-Christophe Ammann den Text geschrieben und die Bildauswahl vorgenommen hat. Erstmals wird hierin ein Überblick über die Zeichnungen der Künstlerin seit 2003 präsentiert.

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Sandra Vasquez de la Horra
Impossible Mind