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Eroeffnung: Samstag 19. Januar, 18 - 21 Uhr

Wenn wir Innenräume betrachten, müssen wir uns des Mysteriums der Ecke bewusst werden, die weder als selbstverständlich betrachtet noch unterschätzt werden darf. In der Architektur repräsentieren ihre Koordinaten den Punkt, an dem sich überschneidende Flächen zusammenlaufen, an dem Wände aufeinandertreffen oder an dem Boden und Decke enden. In der Kunst wie in der Architektur ist die erneute Betrachtung der Ecke und somit des Würfels im letzten Jahrhundert zum Mittelpunkt des Denkens geworden. Von Malevich bis Mondrian haben bildende Künstler der Ecke als magische und mystische Stelle in einem Raum ihre Ehrerbietung erwiesen. Künstler wie Robert Erwin, Donald Judd, Sol LeWitt und Rachel Whiteread, die in den späteren Jahren des 20. Jahrhunderts tätig waren, entwickelten Assoziationen zu dieser grundlegenden Form.

In ihrer zweiten Einzelausstellung in der Gitte Weise Galerie in Berlin zeigt die australische Künstlerin Sarah Robson die Techniken ihrer Arbeit und schöpft aus der potenziellen Energie des Übergangsmoments. Ihre Skulpturen betonen räumliche Trennungen, Kanten, Akkumulationen, ebene Flächen und Ecken, die unsere Wahrnehmung des Raumes auf die Probe stellen, während sie der Schwerkraft trotzen. Das Werk Corner Construction #1 offenbart die Treue zu El Lissitzkys Proun Room aus dem Jahre 1923, in dem nicht-traditionelle Perspektiven und überraschende Materialien als abstrakte architektonische Formen zu schweben scheinen. Robsons Interesse an der Verwendung vorhandener architektonischer Formen zur Unterstützung der verflochtenen Elemente ist ein zentraler Punkt ihrer Arbeitsweise, eine direkte Beziehung zwischen ihrer Arbeit und dem gegebenen Ort zu entwickeln. Kaskadenförmig angeordnete Teile wie sie im Werk Wall Division #1 erkennbar sind schaffen durch eine strenge serielle Wiederholung eine Verbindung zwischen diesen Teilen, die ihre Positionen durch eine unbekannte Kraft beibehalten, so als wären sie gefroren. Von Natur aus verbinden Barrieren den Raum, den sie teilen, und vereinen das, was sie zu trennen versuchen. Wände, Boden und Decke werden zu sichtbaren Bestandteilen mehrdimensionaler und oft andauernder Aneinanderfügungen der Arbeiten. Sarah Robsons Auswahl an abstrakten Formen zwingt uns dazu, den Raum aus vielen verschiedenen Perspektiven zu betrachten, sodass wir schließlich diese endliche Beziehung hinterfragen, die diese Formen in der Galerie erzeugen und die die Einschränkungen der inneren Dynamik der Arbeiten noch immer herausfordert.

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Opening Saturday 19th January 6 - 9pm Sarah Robson new works

On questions concerning interior spaces it is essential to acknowledge the enigma of the corner, for it cannot be taken for granted, or underestimated. It¹s co-ordinates in architecture represent the point where intersecting planes converge, where the walls meet each other, or the floor and ceiling finish. In art as in architecture reconsideration of the corner, and hence the cube, has been a focus of thought during the last century. Visual artists from Malevich to Mondrian all paid homage to the corner as a magical and even mystical site. Artists working in the later part of the 20th century such as Robert Erwin, Donald Judd, Sol LeWitt, and Rachel Whiteread each shared associations with this fundamental form.

In this her second solo exhibition at Gitte Weise Galerie Berlin, Australian artist Sarah Robson lays bare the mechanisms of her work and draws from the potential energy contained in the moment of transition. Her sculptures emphasise spatial divisions, edges, accumulations, planes and corners, challenging our perception of space while performing gravity defying acts. Corner Construction #1 reveals allegiance to El Lissitzky¹s Proun Room of 1923 in which non-traditional perspectives and surprising materials appear to float as abstract architectural forms. Robson¹s concern to utilize existing architectural form to support the interwoven elements is central to her working method of situating her work in direct relationship to the given location. Cascading divisions, as explored in Wall Division #1, orchestrate through a strict serial repetition a connection between the divided parts, they are held as if frozen in position by an unknown force. Barriers inherently link the space they divide and connect what they seek to separate. Walls, floor and ceiling all become apparent component parts of the works multi-dimensional, and often ongoing, articulations. Sarah Robson¹s range of abstract forms coerce us to examine space from a variety of perspectives, ultimately questioning that finite relationship they establish within the gallery space, yet always challenging the restraints of the works internal dynamics.

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Sarah Robson
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