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Stadt im Regal

STADT IM REGAL realisiert die neueste Ausstellung der Gesellschaft der Freunde junger Kunst im Alten Dampfbad. STADT IM REGAL ist kein Architekturmodell und auch nicht die Vision künftiger Wohnformen, sondern so nennt sich eine Gruppe von zwölf Berliner Künstlerinnen und Künstlern, die seit 1996 – neben ihren Einzelaktivitäten – gemeinsame Ausstellungen zum Thema Stadtumbau, Architektur und Wohnen konzipieren. Sie reagieren mit ihren Arbeiten auf Veränderungen, die sie in ihrer Umwelt wahrnehmen, auf Veränderungen der sichtbaren Außenwelt ebenso wie von kollektiven Lebenskonzepten. Wobei jede Ausstellung der Gruppe auch Besonderheiten des Ortes, an dem sie stattfindet, mit einbezieht. Solche Gruppenausstellungen gab es bisher neben Berlin in Mexiko City, Los Angeles und Wien. Und nun also in Baden-Baden.

Der geschichtsträchtige Kurort ist für STADT IM REGAL Anlass zu vielfältigen Assoziationen: Mit dem Blick der Fremden auf die Stadt nehmen die KünstlerInnen besonders die Spannungen wahr, die sich aus den Bemühungen ergeben, die glanzvolle Vergangenheit des Ortes in die Zukunft zu retten. Seit dem 19. Jahrhundert hat sich Baden-Baden – mit seinen prächtigen Parkanlangen, der reichen Architektur, dem Casino und den anspruchsvollen Kulturangeboten - als ideale Welt zum Wohlfühlen inszeniert. Dieses „gewachsene Image“ der Stadt ist den Sehnsüchten unserer Zeit nach Vorzeigbarkeit und Wellness weit voraus. Und also ist es folgerichtig, dass sich Baden-Baden auf seiner website als zukünftiges europäisches Zentrum der Anti-Aging-Bewegung präsentiert.

Die Ausstellung im Alten Dampfbad reflektiert solche Sehnsüchte nach möglichst alterslosem, „glamourösem“ Leben – in Gemälden, Skulpturen, Mixed-Media-Objekten, Videoarbeiten, Siebdruck-Oberflächen, computergenerierten Zeichnungen und verfremdeten Architekturelementen. Die einzelnen Austellungsobjekte verzahnen sich, stapeln sich zu einer gemeinsamen künstlerischen Arbeit. „Scarface“, Narbengesicht, nennt die Gruppe ihr Baden-Badener Projekt zum Themenkreis Zeit, Vergänglichkeit, Zurichtung von Körpern und Architekturen und der Inszenierung ihrer Oberflächen.

"mahagoni-off-space", 2002

Ein Begleitprogramm des Berliner Journalisten Oliver Koerner von Gustorf wird das Thema „Die Schönheit des Unaufhaltbaren“ aufgreifen. Friederike Fecht

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Scarface – Oberflächenrekonstruktion und Anti-Aging-Systeme
mit Arbeiten von: Tina Born, Ursula Döbereiner, Antje Dorn, Kerstin Drechsel, Friederike Feldmann, Heike Klussmann, Valeska Peschke, Birgit Schlieps, Katharina Schmidt, Michaela Schweiger, Markus Strieder, Daniela von Waberer,
Special Guest: Dorothy Iannone