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Das Märkische Museum Witten zeigt die Ausstellung „Schach Matt“, ein deutsch-polnisches Projekt im Bereich der aktuellen zeitgenössischen Kunst, das eigens für das Museum konzipiert worden ist. Zugleich ist „Schach Matt“ der Beitrag des Märkischen Museums zum landesweiten deutsch-polnischen Kulturfestival „KLOPSZTANGA Polen Grenzenlos NRW“.

Die Gruppenschau verbindet dreizehn zeitgenössische Künstler aus Deutschland, Polen, Tschechien und den USA, die Aspekte von Macht und Machtlosigkeit thematisieren und diese mit künstlerischen Mitteln in Frage stellen. Ihre Vorgehensweisen finden ihre Entsprechung im Schach, einem Spiel sowohl mit klaren Regeln und Rollenzuweisungen als auch mit definierten Hierarchien. Dieses schafft eine Analogie zum menschlichen Handeln: Auch der Mensch agiert in der Gesellschaft und in unterschiedlichen Systemen mitunter wie auf einem Schachbrett. Er ist Teil eines Ganzen, in dem er sich klar positioniert und seine Rolle spielt. Die Ausstellung erörtert mögliche Alternativen zu dem solcherweise praktizierten System. Welche Spielräume bestehen in der Gesellschaft und welche Möglichkeiten bieten sich dem Individuum, die Regeln zu verändern und ein Machtsystem auszuhebeln?

Thematisch fokussiert erörtert „Schach Matt“ anhand von Videos, Fotografien, Skulpturen und Objekten nicht nur die Allmachts-, Macht- und Machtlosigkeitsproblematik, sondern fordert zur Reaktion und zum Gegenangriff auf. Allen Arbeiten eingeschrieben sind die unterschiedlichsten Strategien; sich aus einer „Schach-Matt-Situation“ zu befreien oder diese als kämpferisches Mittel einzusetzen: Santiago Sierra beispielsweise lässt in seiner Arbeit einen LKW die Fahrbahn blockieren und unterbricht damit den Verkehr. Michael E. Smith beschreibt den gesellschaftlichen Zerfall innerhalb Detroiter Ghettos, während die metaphorische Videoarbeit von Friedrich Kunath scheinbar „bloß“ einen Schneemann zeigt, der in der Wüste auf der Suche nach Schnee ist. Gesellschaftlich-soziale Spurensicherung betreibt Eva Kotatkova, die den Betrachter mit Autobiographischem aus ihrer Kindheit in einer postsozialistischen Gesellschaft konfrontiert.

Das deutsch-polnische Künstler-/Kuratoren-Team, bestehend aus Markus Draper (DE) und Aleksander Wawrzyniak (PL), hat ein, streng auf die sechs Wechselausstellungsräume des Museums bezogenes, Konzept entwickelt, dem sowohl inhaltlich als auch formal die architektonische und visuelle Umsetzung einer Schachbrettsituation zugrunde liegt. In den abwechselnd schwarz und weiß gestalteten Räumen bzw. Feldern behaupten einander jeweils zwei künstlerische Positionen.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Kunststiftung NRW, sowie dem Institut für deutsch-polnische Zusammenarbeit in Warschau und dem Tschechischen Zentrum Düsseldorf.

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Schach Matt
This is what happens when an unstoppable force meets an immovable object.
Ein deutsch-polnisches Projekt.
Kuratoren: Markus Draper, Aleksander Wawrzyniak

Künstler: Agnieszka Brzezanska, Zuzanna Czebatul, Bernd Damke, Markus Draper, Johannes Kahrs, Joshua Kolbo, Eva Kotatkova, Friedrich Kunath, Santiago Sierra, Michael E. Smith, Monika Sosnowska, Christian Tonner, Thomas Zipp