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"Industrial Scars", industrielle Narben nennt J Henry Fair Fotografien, die er von Industrieland-schaften hergestellt hat; er dokumentiert erschreckend schöne Spuren der Verwüstung, die Düngemittelhersteller, Heizkraftwerke oder Papierfabriken hinterlassen haben. Zivilisations-kritik?

Die Ausstellung präsentiert Arbeiten von 12 Künstlern, Filmemachern und Spieledesignern, welche die wesentlichen Aspekte der gegenwärtigen Natur- und Umweltdiskussion aufgreifen und vertiefen: Die Verwertung von vermeintlich Überflüssigem zu Installationen, wie sie die Künstlerin Laura Kikauka vorführt, oder die scheinbare Handlungsunfähigkeit angesichts der Erderwärmung, die das Künstlerpaar ZITABL in ihrem Video darstellen. Barbara Blasin hat sich in ihrer Fotoserie mit Brandkatastrophen an der touristisch erschlossenen Adriaküste befasst, während Alexander Ugay und Frank Westerman die Austrocknung des Aralsees thematisieren. Sabine Gisiger und Sarnath Banerjee beschäftigen sich mit den bisher größten Giftgaskata-strophen in Europa und Indien: 1976 und 1984 kam es in Seveso und Bhopal zu Unfällen in Chemiefabriken. Diese "Zwischenfälle" führten die Risiken und Nachteile einer bedenkenlosen Industrialisierung vor Augen. Nikolaus Geyrhalter zeigt in seinem Dokumentarfilm den Alltag nach der Katastrophe von Tschernobyl, während sich Sarah Johnstone in Texten mit dem Reaktorunglück in der Ukraine beschäftigt. Doch auch die Katastrophe ist kommerziell ver-wertbar: Das Computerspiel "S.T.A.L.K.E.R." nutzt das Setting eines fiktiven Tschernobyls für die Inszenierung des Schreckens. Die von der ifa-Galerie Berlin konzipierte Ausstellung präsentiert Arbeiten, die sich kritisch mit unseren verschiedenen Strategien des Umgangs mit Umweltverschmutzung und –zerstörung auseinandersetzen: von Ästhetisierung und kommer-zieller Vermarktung bis hin zur Verdrängung. Denken Sie noch an Tschernobyl, wenn Sie Pilze essen...

"Tanz auf dem Vulkan" ist Teil der Reihe "Schauplatz Natur" mit dem Schwerpunkt Umwelt und Natur, die mit "Wasserlust und Wassers Not" begonnen wurde und im Frühjahr 2009 fortgeführt wird mit der Ausstellung "Das Paradies ist anderswo".

Zur Ausstellung ist ein 80-seitiger Katalog mit zahlreichen Farbabbildungen und Texten erschienen.

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Schauplatz Natur
Tanz auf dem Vulkan

Künstler/innen: Sarnath Banerjee, Barbara Blasin, Eva Castringius, J. Henry Fair, Nikolaus Geyrhalter, Sabine Gisiger, Laura Kikauka, Alexander Ugay, Frank Westerman, ZITABL