press release only in german

Gemeinsame Eröffnung mit den Galerien der Eschenbachgasse Martin Janda, Krobath Wimmer, Meyer Kainer, Steinek.

Pressetext:

Die Ausstellung "Schnecke, Vogel, Katze und Qualle", die erste in den neu gestalteten Räumen, ist der Auftakt einer zweiteiligen Ausstellungsreihe mit Arbeiten junger und vorwiegend in Berlin lebender KünstlerInnen

Die auf den ersten Blick stark divergierende künstlerische Praxis der Einzelnen, bedarf hier der Klammer der Generations- bzw. lokalen Nähe nicht, passiert doch das sich entfaltende Spiel möglicher Zusammenhänge am Werk und zwischen BetrachterIn selbst. Kleine, subversive Gesten leiser Poesie mit minimalen Mitteln, knapp um die Wahrnehmungsgrenze angesiedelt, sowie zart surreale (Re-)Arrangements im urbanen Raum von vor Ort Gefundenem und sogleich Verwendetem, zeichnen die Arbeit von Wolfgang Breuer aus. Urbanistische Problemstellungen erfahren dabei ungewöhnliche, künstlerische Kommentare und wirken, gleich unterbrechenden, reflexiven Distanzierungen in einem als dominant ökonomisiert wahrgenommenen öffentlichen Raum.

Die vielschichtigen, multimedialen Re-Inszenierungen historischer Stoffe aus Film, Kunst und Theater von Kerstin Cmelka und die darin intelligent evozierten Brüche, Überlagerungen und Verschiebungen, lassen postmoderne Genre-Totsagungen aussen vor. Machen Kultur insgesamt nicht als monoton kritische Ansammlung von Diskursen oder Zeichen begreifbar, sondern als aktives Begeisterungsfeld beschleunigbarer Denkrhythmen im Fluss der Gegenwart.

Das anspielungsreiche wie mannigfaltige skulpturale Spiel mit formalen Referenzen und deren Eigengesetzlichkeit, sowie das feine Schaben des britischen Künstlers Tom Humphreys an der Dichotomie von Form und Inhalt, sucht nicht die Pointe am formalistischen Effekt selbst, sondern vielmehr scheint die Betrachtung seiner Arbeit erst im Moment der Selbstreflexion in der ästhetischen Erfahrung erfolgreich.

Des Betrachters unbefriedigendes Gefühl, um die für die inhaltliche Erfassung der Darstellung wesentliche visuelle Information betrogen zu sein bzw. der illusorische Effekt erst kurz vor, oder nach der für die narrative Auflösung entscheidenden Szene an das Bild herangetreten zu sein, schürt die Malerei von Kim Nekarda, die das reizvolle Gedankenspiel einer weiteren Illusion, nämlich mit Malerei nach wie vor, trotz technologischer Unterlegenheit, mit einem wissenderem Medium konfrontiert zu sein, nachlegt. Christian Egger

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The exhibition "Schnecke, Vogel, Katze und Qualle", the first one in the redesigned spaces, is the beginning of a two-part exhibition series with works by young artists who predominantly live in Berlin.

The at-first-glance strongly divergent artistic practice of the individuals does not here require the brackets of proximity of generation or location, the unfolding play of possible connections takes place in the work and between observers themselves. Small, subversive gestures of quiet poetry with minimal means, located close to the limits of perception and subtle, surreal (re-)arrangements in urban space of what is found on the spot and immediately used characterise the work of Wolfgang Breuer. In the process urbanistic problems receive unusual, artistic commentaries and immediately bring about interuptive, reflexive distancings in public space perceived as dominated by economics. The many-layered, multimedia re-stagings of historical material from film, art and theatre by Kerstin Cmelka and the intelligently evoked breaks, overlaps and shifts in them leave postmodern genre death certifications out in the cold. Make culture as a whole conceivable not as a monotonous, critical accumulation of discourses or signs but as an active area of enthusiasm of acceleratable thought rhythms in the flow of the present. The sculptural play with formal references and their autonomy, both rich in allusions and diverse, as well as the fine shave of the British artist Tom Humphreys on the dichotomy of form and content, does not search for the point in formalistic effect itself; rather the viewing of his work firstly appears successful in the moment of self-reflection in aesthetic experience. The observer's dissatisfying feeling of being cheated of the important visual information to understand the content of the picture or to have approached the picture only shortly before or after the decisive scene for the narrative denouement is fuelled by the painting of Kim Nekarda, which adds appealing food for thought of another illusion - in fact, with painting, despite technological inferiority, still to be confronted with a more knowing medium.

Christian Egger Translation Steve Gander

only in german

Schnecke, Vogel, Katze und Qualle
Wolfgang Breuer, Kerstin Cmelka, Tom Humphreys, Kim Nekarda