press release only in german

Sonntag, 5. Oktober 2008 um 11 Uhr Eröffnung: Claus K. Netuschil Performance: Sonja Alhäuser

Schwerelos im Raum Nicht Masse und Volumen kennzeichnen die Arbeiten der neuen Ausstellung in der Galerie Netuschil, sondern Leichtigkeit und Transparenz. Unter der Prämisse „sichtbare Schwerelosigkeit“ setzen sich die beteiligten Künstler mit Räumlichkeit auseinander, die sich als plastische Zeichnung im Raum behauptet. Die sehr unterschiedlichen künstlerischen Äußerungen und höchst phantasievollen Ergebnisse der Künstler/innen, sind ebenso vielfältig, wie die von ihnen verwendeten Materialien.

Die Berliner Künstlerin Sonja Alhäuser zeichnet und malt, arbeitet skulptural und findet künstlerische Gestalt vor allem in ihren Performances. Sie arbeitet mit leichtem Material, mit Lebensmitteln und - um größtmögliche Transparenz zu erreichen – mit Eis! Zur Eröffnung wird Sonja Alhäuser Schwerelosigkeit in einer Performance thematisieren.

Katrin Buchzik entfremdet Gegenstände des täglichen Hausgebrauchs, um Blumenstillleben vor dem Betrachter entstehen zu lassen, die mit ihrer Farbenfreudigkeit und Leichtigkeit auf die Natur zurückweisen.

Das Material, das die Berliner Künstlerin Bettina Lüdicke, die in Darmstadt geboren wurde, einsetzt, ist Draht. Geometrische Formen von großer Leichtigkeit entstehen im Raum und an der Wand.

Wilhelm Morat aus Freiburg hat sich Papier als Material auserkoren. Er schöpft es selbst und pflanzt sogar das Grundmaterial, Flachs, in einer eigenen Plantage an. Papier und Draht suggerieren wehende Strukturen, wolkenähnliche Leichtigkeit und muten an wie textile Draperie.

Den Gegenständen die Schwere nehmen, das ist das Thema der drahtgebogenen realistischen Objekte des Berliner Bildhauers Thomas Raschke, der für mehrere Jahre in Schweden lebt. Tisch und Stuhl, Lampe und Fenster, Staubsauber und Palme, alle Gegenstände der dinglichen Welt sind ihm Motiv für die plastischen Objekte.

Andrea Knobloch aus Düsseldorf beschäftigt sich mit Mobiles, der klassischen Formulierung entmaterialisierter Plastik. Es fällt auf, dass Alexander Calders Bildidee kaum Nachfolger gefunden hat. Die Künstlerin findet eigene Wege, um daran anzuknüpfen.

Zeichnung im Raum verkörpern am reinsten die Drahtgespinste der Münchner Bildhauerin Brigitte Schwacke. Abstrakte Figurationen konkretisieren sich zu erkennbaren Gegenständen.

Tesafilm verwendet die Kölner Künstlerin Julia Seidensticker und modelliert damit transluzide Figuren und figurative Szenen: Körperlichkeit, die kaum wahrnehmbar ist.

Der Freiburger Bildhauer Peter Vogel, bezieht in seine aus technischen Kleinteilen konstruierten Gebilde Klang und Licht mit ein. Der international bekannte Künstler ist mit mehreren Objekten, die seit Ende der siebziger Jahre bis heute entstanden sind, vertreten.

Und schließlich gefertigt aus seriellen Kunststoffteilen, verwendet teilweise als Ready-made, sind die farbigen und zarten, nur assoziativ zu erfassenden Objekte von Sofie ?ezmer, in Farbe und Form rein abstrakte Konfiguration.

Die Ausstellung lotet auf sehr unterschiedliche Weise den Raum aus. Räumlichkeit ist das vorgegebene Thema, das die Künstler ernst und heiter, schwarzweiß und farbig, wandbezogen oder frei im Raum gestalten, immer aber mit großer Leichtigkeit und Transparenz.

only in german

Schwerelos
Raumgreifend - Immateriell
11 Positionen zur Skulptur ohne Gewicht

Künstler: Sonja Alhäuser, Katrin Buchzik, Andrea Knobloch, Bettina Lüdicke, Wilhelm Morat, Thomas Raschke, Roland Roure, Brigitte Schwacke, Julia Seidensticker, Peter Vogel, Sofie Zezmer