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Die Bildwelten des 1949 in Bremen-Blumenthal geborenen Norbert Schwontkowski sind bevölkert mit einfachen Dingen und Figuren, die uns faszinieren und doch auch verwundern. Sie scheinen auf den malerischen Untergründen zu schweben wie Schemen oder Bilder unserer Vorstellung. Man sieht den Figuren an, dass sie gleichsam in einen Zug, wie im Moment einer spontanen Eingebung, in den noch feuchten Grund eingeschrieben wurden. Dieser umfängt ihre Präsenz mit der Stille seiner unbestimmbaren Räumlichkeit und der Aura seiner Patina - es sind ganz und gar keine realistischen Bilder, wenn man darunter das Arbeiten nach der Natur oder nach Fotos verstehen wollte. In der Knappheit und zugleich Stringenz ihrer Formulierung ähneln sie am ehesten einem Gedicht; und ebenso subjektiv wie emotional ist ihre intendierte Wirkung. Komplex und zahlreich sind die Anspielungen in die Kunstgeschichte - von der Renaissance bis zur Romantik - und die Philosophie, zumal die fernöstliche. Norbert Schwontkowski vertraut dem Zufall wie die Surrealisten, wie Paul Klee möchte er inneren Figuren eine sinnliche Präsenz geben und zitiert an anderer Stelle Franz Marc: "Malen ist Auftauchen an einem anderen Ort". Dieser Ort ist intuitiv-geistiger Natur und immer in Bewegung, worin er dem sequenziellen Bilderfluss von Filmen gleicht: Schwontkowski malt Eingebungen, die er aus seinem Kopfkino bezieht. Im Kontext der neuen Lust an der figurativen Malerei bleibt Norbert Schwontkowski ein starker Einzelgänger, dessen Werk die Kunsthalle Bremen 2003-04 in einer großen Ausstellung würdigte. Nach den Brandenburgischen Kunstsammlungen Cottbus findet sie in Erfurt ihre letzte Station.

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Norbert Schwontkowski: Kino
Malerei