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Eröffnung: Freitag, den 19. Juni 2009 ab 19 Uhr

Ob er nun Regen verdunsten läßt, um ihn in die Wolken zurückzuschicken oder die Kraft der Sonne Dubais nutzt, um mit der Lupe Zeichnungen in Holz zu brennen, stets findet man bei Sebastian Gräfe (* 1976) ein unverstelltes Erleben und Bestaunen der Natur und die Sehnsucht nach einer Entschleunigung der Welt. Gräfe arbeitet konzeptuell in verschiedenen Medien und unternimmt dabei den Versuch mit einfachen Mitteln den Wahrnehmungs- und Erfahrungshorizont der Menschen zu erweitern und einen unprätentiösen Gegenentwurf zur allgegenwärtigen Hektik der westlichen Lebenswelt zu liefern. Auf poetische Weise verbindet er in seinen Objekten, Fotos und Videos, die oft seine Aktionen im öffentlichen Raum dokumentieren, wissenschaftlichen Forschergeist und Kunst. Dabei sind sich seine Werke nie selbst genug. Sie binden den Betrachter und ortsspezifische Gegebenheiten, wie landschaftliche Besonderheiten oder bestimmte Traditionen und Bräuche mit ein und reflektieren sie mit wohlwollendem Humor.

Gräfes Arbeiten für die erste Einzelausstellung in der Galerie Lena Brüning sind während eines Stipendiums im Künstlerhaus Edenkoben entstanden. Hier hat Gräfe das Leben in ländlicher Umgebung, auch im Gegensatz zum gewohnten Alltag in der Großstadt, auf sich wirken lassen. Der Künstler als aufmerksamer Beobachter wird hier zum Wanderer, der das Naturerlebnis sucht und diese Suche reflektiert. Dabei sind verschiedene Fotos und Objekte entstanden, wie z.B. „ Kleine Welt“, eine unregelmäßige Kugel, die an einen verwitterten, verbeulten Globus erinnert und sich bei näherem Hinsehen als Konglomerat aus verschiedensten Wanderstockplaketten entpuppt, oder „Nordpol“, ein manipulierter Kompass, der als einzige Himmelsrichtung Süden anzeigt. In ihrer Reduziertheit und minimalistischen Ästhetik fungieren Gräfes Arbeiten als poetische Modelle, die mehreren Bedeutungsebenen Raum geben und den Betrachter einladen, selbst seine Gedanken spielen zu lassen.

Sebastian Gräfe wurde mit vielen Preisen und Stipendien ausgezeichnet , u. A. dem Bremer Förderpreis für Bildende Kunst (2006) und dem Jahresstipendium des Landes Niedersachsen (2007) und hat bereits in internationalen Institutionen (u.A. in Mexiko und Dubai) ausgestellt.

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Sebastian Gräfe
IN GEDANKEN (DRAUSSEN) SEIN