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Die Galerie Lena Brüning freut sich über die Eröffnung von Sebastian Gräfes zweiter Einzelausstellung mit dem Titel „Lo-Fi Longings“. Der Begriff Lo-Fi stammt aus der Musik und ist als das Gegenteil zu Hi-Fi zu verstehen. Das bedeutet, dass mit einfachen (technischen) Mitteln produziert wurde, was aber die musikalische Qualität nicht beeinträchtigt; das entspricht auch dem künstlerischen Credo Gräfes, der gern mit "armen" Materialien und Dingen des Alltags arbeitet. Sinngemäß übersetzt bezeichnet der Ausstellungstitel also "Einfache Sehnsüchte“, er kann aber ebenso umgekehrt verstanden werden als die „Sehnsucht nach dem Einfachen“.



Sebastian Gräfe zeigt eine Reihe neuer Arbeiten, die sich mit der Sehnsucht nach Nähe zur Natur beschäftigen – für den Künstler ein Ort der Kontemplation und des einfachen Lebens, fern von Stress und Hektik der städtischen Alltagsroutine. Die Gefahr, romantisierenden Klischees aufzusitzen, wird hierbei ganz bewusst durch einen leichten und spielerischen Umgang mit der Thematik konterkariert.

Gräfes Arbeiten sind geprägt von seinem ganz eigenen, subtilen Humor.

 So zeigt er z.B. seinen „Steuerberater“, ein Eichhörnchen, das nicht gerade zimperlich mit den Unterlagen des Künstlers umgeht.
 „Hain“ wiederum ist ein detailreich nachgebildetes Waldstück im Miniaturformat, das auf einer Maurerkelle Platz findet. Gemeinsam mit der „Dose“, in der es verheißungsvoll plätschert – einem kleinen Bach oder dem Regen gleich – bietet Gräfe sozusagen „Natur to go“, nicht zuletzt ein ironischer Verweis auf den heutigen Geist der Zeit.
 Eine Möglichkeit, ganz direkt mit der Natur in Kontakt zu kommen, lotet Gräfe in seiner Fotoarbeit „Regenfänger“ aus, für die er sich im Frühling für einige Zeit dem Nieselregen aussetzte, um diesen in seinem Bart zu sammeln. Weitere Instrumente, um seine Sehnsucht nach Erdung zu befriedigen, bietet das „Gerät zum Wurzeln schlagen“, ein Schaufelstiel, an dessen Ende ein Wurzelballen angebracht ist. Im hinteren Raum der Galerie findet sich zudem eine Reihe von Feldsteinen, die mit kleinen, technischen Applikationen wie Antennen, Schaltern und Empfängern versehen sind, mit welchen sich – zumindest hypothetisch – unter und mit den Steinen eine Verbindung herstellen läßt.

„Lo-Fi Longings“ ist auch der Name des kleinen Labels, unter dem Sebastian Gräfe seine verschiedenen Musik-Projekte versammelt wie zum Beispiel "ToiToiToi". Die aktuelle CD „Hollow Earth Hippies“ ist in der Galerie erhältlich. Mehr Informationen unter www.lofilongings.com.

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Sebastian Gräfe
Lo-Fi Longings