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Die Galerie Clara Maria Sels zeigt zum ersten Mal die künstlerische Position des Fotografen Sebastian Riemer (geb.1982), der nun auch in das junge Fotogafieprogramm der Galerie aufgenommen wird. Der Künstler hat bei Thomas Ruff und Christopher Williams an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert. Riemer interessiert die fotografische Analyse und Befragung von Objekten und Gegenständen, die seine Aufmerksamkeit erregt haben. Die Ästhetik der Oberfläche, ihre Schönheit, aber auch die Spuren der Veränderung durch die Zeit, sind für ihn von besonderem Reiz. Oftmals werden fotografierte Details des Objekts bis zu ihrer Unkenntlichkeit vergrößert, sodass sich der Be-trachter zunächst mit einer vermeintlich abstrakten Arbeit konfrontiert glaubt. Eine Lichtreflexion auf einer Windschutzscheibe, die den Fahrer verdeckt und nur schemenhaft seine Umrisse preis gibt, eine Fechtmaske, die ein menschliches Gesicht bedeckt, oder Fenster mit Gardinen, die den Einblick ins Innere verwehren. Gegenständlichkeit und Abstraktion überdecken einander und schaffen ein transparentes, zeitübergreifendes Bild. Der Betrachter wird veranlasst, sich mit den visuell gefilterten Informationen der Arbeiten auseinander zu setzen. Riemer verweist auf die Beschränktheit des flüchtigen Blicks und verunsichert durch Ober-flächen, die etwas zu verbergen scheinen. Andererseits wird durch das Zusammenspiel des gewählten Objekts und seiner gewollten Entfremdung etwas vollkommen Neues. Die Sehnsucht nach Gewissheit und Erkenntnis wird hier geschürt, aber mit Vorsatz nicht befriedigt.

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Sebastian Riemer
Fotografie