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Originalität, Wiederholung, Zeit und Materialität sind zentrale Ansatzpunkte, um das Werk der amerikanischen Konzeptkünstlerin Sherrie Levine (*1947 Hazleton, Pennsylvania, USA) zu fassen. Im Rahmen ihrer Untersuchungen über künstlerische Einflüsse, die in den frühen 1970er Jahren begannen, entschied sich Sherrie Levine zu einem radikalen Schritt. Anstatt wie andere Künstler unbewusst oder versteckt jenen Meistern zu folgen, die sie als künstlerische Vorbilder empfanden, machte Levine diese Beziehungen offenkundig, indem sie sie wortwörtlich ins Bild setzte. Damit stellte sie einen der zentralen Begriffe der Moderne, den der künstlerischen Originalität, geradezu auf den Kopf und schockierte damit ihre Rezipienten. Indem sie etwa Werke der Heroen Monet, Duchamp, Brancusi, Matisse oder Steichen inhaltlich wie formal verwertet, schafft die Künstlerin Gegenstücke zu Fotografien, Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen. Die Frage nach Wiederholung und Differenz, Kopie und Aura wird mit jeder ihrer Arbeiten neu gestellt und doch nie beantwortet. Gerade im Bereich der skulpturalen Wiederholung spielt Levine mit unterschiedlichsten Materialien und Präsentationsstrategien, die dem Betrachter gleichermaßen Rätsel aufgeben und ästhetischen Genuß versprechen. Ironie und Hommage schwingen in ihren Arbeiten im Gleichmaß. In Anlehnung an die benachbarten ‚Zwillingsbauten’ Haus Lange und Haus Esters von Ludwig Mies van der Rohe, die 1927 aus einem Entwurf modifiziert hervorgegangen sind, präsentiert Sherrie Levine im Museum Haus Lange rund 30 bildnerische und skulpturale Paare und Dreiergruppen, die sie ironisch Gangs nennt.

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Sherrie Levine
Pairs and Posses (Paare und Gangs). Bildnerische und skulpturale Paare
Ort: Haus Lange
Kurator: Martin Hentschel