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Sibylle Wagner. frauen stimmen
zeitgenössische Porträts, Fotografie
05.05.2019 - 04.08.2019

Eröffnung: Sonntag, 5. Mai 2019, 12 Uhr
Begrüßung: Heike Schmitt-Schmelz | Bezirksstadträtin; Elke von der Lieth | Kommunale Galerie Berlin Einführung: Susanne Weber-Mosdorf | stv. Generaldirektorin WHO a.D.

Ab dem 5. Mai 2019 widmet die Kommunale Galerie Berlin der Künstlerin Sibylle Wagner eine Einzelausstellung. Unter dem Titel „frauen stimmen“ werden zeitgenössische Porträts von Frauen ausgestellt, die in der Zeit von 2017 bis heute entstanden sind. Diese Serie umfasst acht schwarz-weiß Porträts. Die aktuelle, kontrovers geführte „#metoo-Debatte“ ist der Auslöser für Sibylle Wagner, sich in ihrer künstlerischen Arbeit wiederum den Frauen zu widmen.

Bereits in der umfangreichen Porträtserie „Jenseits von Effie Briest“, die Sibylle Wagner ab 2005 begann und in über zehnjähriger Arbeit fortführte, standen die Frauen im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Arbeit. Die jetzige Ausstellung in der Kommunalen Galerie Berlin zeigt auch aus dieser Serie eine umfangreiche Auswahl.

Begleitend zu beiden Bildserien hat Sibylle Wagner die porträtierten Frauen zu persönlichen Statements zur „#metoo“-Debatte aufgefordert. Daraus ist in Zusammenarbeit mit der Journalistin Edelgard Abenstein eine 20-minütige Soundcollage entstanden, die in der Ausstellung über Kopfhörer wiedergegeben wird.

Die Porträts aus der Serie „frauen stimmen“ sind das Ergebnis von zeitlich begrenzten Momentaufnahmen. Alle Porträtierten stehen in einem engen biografischen Kontext zu der Künstlerin. So gelingt der unverstellte Moment von Intimität, Vertrauen und Stärke. Eine Begegnung auf „Augenhöhe“- wie die Autorin Birgit Szepanski über diese Serie im begleitenden Katalog zur Ausstellung schreibt.

Die Fotografien bilden die Grundlage für die Porträts, die in einem Prozess von fotografischer und malerischer Überarbeitung entstehen. Erst mit der Auswahl des Bildausschnitts, durch nachträgliche Bearbeitung der Bildschärfe und der hell-dunkel Kontraste entsteht das eigentliche Porträt. Über diese Fotografie legt die Künstlerin eine zweite Ebene aus Plexiglas, das sie mit schwarzer Tusche bemalt. Diese künstlerische Intervention dient immer dazu, die porträtierten Frauen in ihrer Expressivität zu stärken.

In beiden Serien ist die Unschärfe der Fotografie und die nachträgliche Überarbeitung wesentlicher Bestandteil. Somit sind die Porträts nicht kategorisch der Fotografie zuzuordnen. In der künstlerisch ästhetischen Dimension öffnet sich ein Freiraum für die individuelle Persönlichkeit der Porträtierten jenseits des klassischen Fotoporträts.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Beiträgen u.a. von Marie-Louise Jurreit und Svenja Flaßpöhler.

Sibylle Wagner, geboren 1952, ist Malerin, Performance- und Installationskünstlerin. Sie lebt und arbeitet in Berlin und im Elsass.